Wenn Tiere sich selbst heilen
Hunds-Kraut
Wenn der Hund das Gras benagt, soll, man glaubt es allgemein, der Regen uns sehr nahe sein. Sicherlich haben Sie ähnlich lautende Redensarten schon einmal gehört. Tatsache ist, dass Tiere viele Naturphänomene längst vor ihrem Eintreffen erspüren können. Wie, das lässt sich wissenschaftlich immer noch nicht erklären. Selbst bei der Tsunami-Katastrophe an Weihnachten 2004 konnte man im Nachhinein feststellen, dass es unter den Opfern so gut wie keine Wildtiere gab. Diese hatten sich alle, sofern dies möglich war, rechtzeitig in höher gelegene Gebiete bzw. weiter ins Landesinnere in Sicherheit gebracht gehabt. Und manch ein Hunde- oder Katzenbesitzer weiß zu berichten, dass sein Tier durch ein spezifisches Verhalten beispielsweise Gewitter „vorhersagen“ kann.
Doch, wie verhält es sich nun mit dem Gras fressenden Hund? Beobachtet man Hunde genauer, wird man feststellen, dass sie nur eine bestimmte Grassorte fressen. Und zwar handelt es sich dabei um die bei Rasenliebhabern nicht sonderlich beliebte Quecke. Durch Gras Fressen führen sich die oft nur mit fleisch- und knochenhaltiger Kost ernährten Hunde einerseits die benötigten Faser- und Ballaststoffe für eine bessere Verdauung zu. Andererseits kennt man aus der menschlichen Naturheilkunde, dass sich die unterirdischen Ausläufer der Quecke zu heilkräftigen Nieren- und Blasentees verwenden lassen. Folglich scheinen Hunde instinktiv zu wissen, wie sie ihren Nierenstoffwechsel (der oft bei älteren, lebenslang nur mit Dose oder Fleisch gefütterten Hunden außer Kontrolle gerät...) anregen können. Die höchste Wirkstoffkonzentration der Pflanze befindet sich tatsächlich in den unterirdischen Anteilen. Als Hundebesitzer kann man seinem Hund also bei leichten Nierenleiden eine sanfte Pflanzen-Medizin verabreichen, indem man die unterirdischen Ausläufer der Quecke sammelt, reinigt und kleingeschnitten dem Futter beimengt.
Der botanische Fachbegriff der Quecke lautet im Übrigen: Agropyron caninum. Darin steckt das lateinische Wort „Canis“ für „Hund“.
ej