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Leserbriefe
Zweiter Leserbriefe zum Artikel: „Alles Reitwege - oder was?“
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus welchem Grund ist es Ihre Absicht zu spalten anstatt zu versöhnen? Welchen Sinn hat es, Partei zu nehmen gegen eine Gruppe von Menschen mit einem Hobby, das schon genug Anfeindungen ausgesetzt ist und nun durch die Novellierung des Waldgesetzes für Brandenburg im Sinne der Vorgabe des Bundeswaldgesetzes endlich gleichgestellt werden kann mit anderen Erholungssuchenden?
Außerdem protestiere ich hiermit im gleichen Sinn gegen die Verwendung des Begriffes "Herrenreiter", das ist eine Polemisierung, die nicht dazu beiträgt Frieden zu stiften zwischen allen Erholungssuchenden und Waldbesuchern, dazu gehören u.a. Angler, Jäger, Radfahrer, Wanderer, Hundebesitzer, Familien, Jugendliche und auch Reiter. Jede dieser Gruppen hat irgendein Vorurteil gegen die andere Gruppe. Die Angler fühlen sich gestört durch die Wanderer und Familien, die die Fische vertreiben, denn beim Angeln braucht man Ruhe. Die Radfahrer stören sich an den Hundebesitzern, weil die Hunde gerne mal bellend dem Fahrrad nachlaufen und Reiter und Jäger sind spinnefeind, weil jeder den Wald für sich möchte, das gilt eigentlich für alle. Wie wäre es also mal mit Gleichberechtigung ? Außerdem: es sind nicht immer DIE XYZ (gleich Reiter, Jäger, Motorradfahrer etc.) als Gruppe von Bösewichten, gegen die man mit einem Gesetz vorgehen muss, es sind immer einzelne Menschen. In allen Kategorien. Ein Reiter lernt bei seiner Ausbildung, Rücksicht zu nehmen auf andere Erholungssuchende und eben nicht zu Traben, gar zu Galoppieren, wenn andere Menschen in der Nähe sind. Ebenso lernt ein Autofahrer Rücksicht zu nehmen, nur leider tun es manche mehr und manche weniger.
Haben Sie schon mal Kinder gesehen, die ein Pferd entdecken ? Was sagen die ? "Da ein Pferd, ohh ! Darf ich mal streicheln ?" Denn nur Erwachsene haben sich mit allen Vorurteilen versehen, damit es für alles immer einen Schuldigen gibt. Was bringt das am Ende? Wie laufen alle mit einem missmutigen Gesicht durch die Landschaft und sehen überall DIE XYZ, "Guck mal da, der da !" oder "Blöder Hund", "Rücksichtloser Radler, warum klingelst Du mich an?" Ist das Erholung? Nein! Gleichberechtigung, Rücksicht und Toleranz ist Erholung, und genau dazu trägt die Novellierung des Waldgesetzes endlich bei, die übrigens in vielen Bundesländern mittlerweile erfolgt ist ...“
Peter Lascych
Liebe Redaktion
Schon vor ein paar Monaten, als ich in Spandau zu tun hatte, viel mir der Falkenseer Kurier in die Hände. Keiner konnte so genau sagen, wo er herkommt. Die Geschichte mit dem kleinen Elefanten hat meiner Tochter gut gefallen. Leider ist das eine Fortsetzungsgeschichte und ich hatte nur diese eine Ausgabe. Nun habe ich die Ausgabe Nr.3 in Nauen gefunden. Inzwischen war ich beruflich auch in Falkensee dort war nichts. Ich habe zwei Fragen: ist es möglich, die anderen Geschichten von dem kleinen Elefanten von Ihnen noch zu bekommen, oder gibt es ein Buch darüber? Und die zweite Frage: wieso finde ich diese Zeitung in den anderen Orten, aber nicht in Falkensee?
Vielleicht kann ich alte Exemplare noch gegen Unkostenbeitrag bekommen. Außerdem bitte ich Sie, mir die neuen Ausgaben per Post zu senden.
Danke für Ihre Mühe
Dagmar Bohne, Potsdam 02.04.04
An den Falkenseer Kurier
Ich bin aus Zehlendorf nach Falkensee gezogen und kenne mich hier noch nicht so aus. Mich überrascht, dass die Falkenseer noch so normalgroße Briefkästen haben. Eigentlich müsste man Tonnen vor die Tür stellen, bei der Flut von aufdringlicher Reklame so etwas ist mir in Berlin noch nie passiert. Schreiend und bunt landen sie allesamt im Müll, es ist die Niedergangsentwicklung einer Kultur, wenn sie sich nur noch in dieser Form darstellen kann.
Auch die hiesigen Zeitungen sind kaum informell. Das gilt leider auch stadtübergreifend für die vielen Fernsehprogramme. Ich werde jedenfalls neben meinem normalen Briefkasten eine große Kiste anbringen, auf der dann „für Werbung und Zeitung“ steht, so dass ich meine Post in Ruhe genießen kann und mich auch mal über einen leeren Briefkasten erfreue.
Hartmut Semmelmeyer, Falkensee 08.03.04
PS. Ihre Zeitung habe ich bis jetzt merkwürdigerweise noch nicht bei mir gefunden, so farblos wie die ist, kann man sich auf die Inhalte konzentrieren und die gefallen mir manchmal. Ich hole sie mir bei meiner Tankstelle.
Lieber Kurier
Nur eine kurze Frage: haben Sie die Telefonnummer von der Hundeschule richtig abgedruckt, ich bekomme immer keinen Anschluss. Gibt es vielleicht noch eine andere. Ich kann nicht Auto fahren und möchte aber mal die Menschen kennen lernen, vielleicht können sie Otto, das ist mein Hund und mir helfen.
Maria Schneider, Staaken 15.04.04
An den Kurier
Die Idee mit dem Tag des offenen Gartens ist prima, so etwas habe ich schon in England erlebt, das hat Tradition, macht Spaß, bildet und schafft Kontakte der Agenda ein großes Lob.
Peter Tischler, Schönwalde 31.03.04
Lieber Kurier
Ihre Zeitung würde mir noch besser gefallen, wenn sie innen auch bunt wäre und auch mehr Bilder hätte sie könnte auch ein paar Seiten mehr haben.
Christa Mehrwohl, Falkensee 25.02.04
An die Redaktion des Falkenseer Kurier
Bei uns in Schönwalde habe ich den Falkenseer Kurier nun schon zweimal gefunden. Können Sie bitte mehr Berichte von uns bringen, ich bin nicht die einzige, die so denkt. Es gibt bestimmt auch Menschen, die gerne dabei helfen würden. Ich könnte auch etwas dazu beitragen, wenn Sie möchten.
Mit freundlichem Gruß M. Zenker , Schönwalde 01.03.04
Hallo Falkenseer Kurier
Das war ja wohl der Witz des Monats: Sie fangen Artikel an und der Rest soll im Internet weiter gelesen werden. Und dann ist die Seite noch gar nicht abrufbar. Da hat wohl jemand geschlafen. Können Sie nicht einfach ein paar Seiten mehr drucken, das kann ja nicht die Welt kosten. So ist das doch keine vollständige Zeitung. Aber sonst ist nichts auszusetzen.
Nichts für ungut
Thomas Vetter, Dallgow 08.04.04
Hundegebell - Anmerkungen zur Rechtslage:
Hundelärm ist geradezu der klassische Auslöser von Rechtsstreitigkeiten zwischen Nachbarn. Grundsätzlich sind Hunde so zu halten, daß durch den von ihnen verursachten „Lärm“ niemand mehr als nur geringfügig belästigt wird. Entscheidend ist im Hinblick auf das Abwehrrecht der Nachbarn aus § 906 BGB, sowie hinsichtlich der LärmschutzVOs der Bundesländer und der immisionsschutzrechtlichen Anordnungen das konkrete Ausmaß der Störung (Dauer & Intensität) unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Wohnumfeldes. In einem reinen Wohngebiet werden höhere Anforderungen an die „Unauffälligkeit“ des Hundes gestellt. Gelegentliches Jaulen und Bellen muß nach herrschender Rechtsprechung von den Nachbarn indes hingenommen werden. Nach „neueren“ Richtersprücher dürfen Hunde am Tag insgesamt ½ Stunde bellen, während sie nachts die „Schnauze halten“ müssen (OLG Köln, Urteil vom 07.06.1993, AZ.: 12U40/93 und AG Wiesbaden, AZ.: 95C935/88). Im Einzelfall kann ein Richter sogar den Besuch einer Hundeschule anordnen. Bei übermäßigem Gebell ist es möglich, dem Hundehalter das Freilaufen-Lassen seines Hundes auf seinem Grundstück, zu bestimmten Zeiten zu untersagen, so z.B. wenn ein Hund oft (bis zu 60x am Tag) und ohne erkennbaren Grund bellt. Hier verboten die Richter i.d. Zeit von 19 8 Uhr und von 12 15 Uhr den Aufenthalt des Hundes im Garten (VG Stade, Urteil v. 03.08.1989, AZ.: 1A188/88).
Diverse Gerichte entschieden ebenfalls, daß Störungen durch anhaltendes Bellen und Jaulen auszuschließen sind. Ferner handelt es sich bei einem, über das normale Maß hinausgehende, Gebell um eine Ordnungswidrigkeit und muß von Nachbarn und Mitbewohnern nicht hingenommen werden (AG Frankfurt, WM 78,127). Hier liegt, nach Meinung des AG Frankfurt, eine fortgesetzte Störung des Wohnfriedens vor und berechtigt zu einer Kündigung. Weitergehend gilt dies für Radios und Fernsehgeräte, welche mit Zimmerlautstärke betrieben werden sollen.
Für Wachhunde (Als solchen deklariert man gerne seinen unerzogenen Hund.) in Wohngebieten gelten die Vorschriften über Lärm ebenso. Auch Hunde, die zur Bewachung eingesetzt sind, dürfen die Bewohner nicht mehr als geringfügig stören (OLG Düsseldorf, Beschluß v. 06.06.1990, AZ.: 5Ss Owi 170/90, Owi 87/90 I). Nach Auffassung der Düsseldorfer Oberlandesrichter handelt es sich dann nicht mehr um eine nur geringfügige Störung, wenn der Hund an verschiedenen Tagen mehrere Stunden ununterbrochen, bzw. in 10 15 minütigen Abständen, jeweils mehrere Minuten lang bellt.
Wird ein Hund zur Bewachung von Gebäuden eingesetzt, so hat der Hundehalter dafür Sorge zu tragen, daß der Hund nicht auf jedes vernehmbare Geräusch reagiert, sondern nur auf Geräusche, die einer unmittelbaren Störung des Eigentums vorausgehen. Der Hundehalter hat auch dafür zu sorgen, daß der Wachhund nach seinem Alarmgebell wieder ruhig gestellt wird. Eine „Bell- Freiheit“ für Wachhunde gibt es nicht. Professionelle Wachhunde werden so ausgebildet, daß sie einen Täter erst das Grundstück stören lassen, bevor sie anschlagen, bzw. zugreifen. Dies ist auch von kleinen Hunden erlernbar. Auch Trennungsangst ist heutzutage einwandfrei therapierbar.
Norbert Przybilla
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Falkensee-Stadtentwicklung
Die Alternative - ein gastfreundliches Falkensee.
Vorschläge für eine selbstbewusste Entwicklung der Stadt.
von Dieter Masuhr
Falkensee könnte eine andere Zukunft haben als die eines Standorts
ausgesiedelter Großmärkte oder einer Schlafstadt hinter Spandau. Die
Mitte von Falkensee kann zu einem wirklichen Stadtzentrum werden, das
die Einwohner ihren Besuchern gerne zeigen, und wo sich Einwohner und
Besucher wohl fühlen. Dafür allerdings ist eine Vision nötig. Bisher
hat uns das beauftragte Stadtplanungsbüro nur Varianten einer
zusätzlichen Bebauung mit zusätzlichem Verkehr vorgeführt, aber keine
Alternativen. Eine Idee, eine Zielvorstellung, ist gefragt, wie das
Stadtzentrum lebendig werden kann.
Besucher? Wer kommt schon freiwillig nach Falkensee, außer an
heißen Sommertagen an den Falkenhagener See? Hier gibt es nichts zu
sehen, nichts zu erleben, nichts Billiges und auch nichts Teures
einzukaufen. Mit Einkaufszentren wie dem Havelpark, mit preußischen
Schlössern oder der Großstadt Berlin kann Falkensee nicht
konkurrieren. Geradezu absurd ist deshalb die Vorstellung, die Stadt,
gar das Stadtzentrum, werde sich nur dann entwickeln, wenn wir mit
weiteren 10 000 qm Einzelhandelsverkaufsfläche mit Havelpark oder
Spandau konkurrieren wollten. Und, weil im Stadtzentrum zu wenige
Konsumenten wohnten, zusätzliche Wohnmöglichkeiten schaffen zu
müssen. Außer Bauunternehmen, Straßenbaufirmen o. ä. und deren
Freunden kann niemand daran ein Interesse haben. Wer sich auf
Gutachten irgendwelcher Fachleute beruft, hat nicht nachgedacht. Und
nicht gerechnet.
Ein Stadtzentrum wird nicht automatisch schöner, lebendiger
und reicher, wenn hier mehr Menschen wohnen; mehr Einwohner haben
auch mehr Autos. Wir sollten Falkensee in ganz anderer Richtung
entwickeln als über Angebote an Investoren.
Wir sollten die großzügige Anlage der Stadt nicht verbauen, sondern nutzen.
Haben die Fachleute schon einmal die besonderen Möglichkeiten eines
Berlin-bezogenen Tourismus durchdacht? Wurde das darin enthaltene
Entwicklungspotential untersucht? Bisher suchen sich wenige Berliner
unser Falkensee für einen Tagesausflug aus. Warum zeigen wir nicht
unsere Stadt als das, was sie ist: eine Stadt der Gärten?
Laden wir doch die gestressten Großstädter und die
erschöpften Besucher des Havelparks dazu ein, sich bei uns zu
erholen! Falkensee als Ausflugsstadt! Leute, die gern einen Ausflug
unternehmen, gibt es in Berlin genug. Und Falkensee ist leicht zu
erreichen, nur 15 min vom Bahnhof Zoo (oder 20 min vom Bahnhof
Friedrichstraße), zweimal in der Stunde.
Wir gehen davon aus, dass die Idee einer gastfreundlichen
Gartenstadt viele Menschen in Falkensee beschäftigen und ihnen die
eigene Stadt attraktiv machen kann, erfolgreicher als alle
spekulativen Investitionsabsichten.
Die Alternative ein gastfreundliches Falkensee
Vorschläge für eine selbstbewusste Entwicklung der Stadt
Von Dieter Masuhr
Hauptteil
Die folgenden Vorschläge würden die Stadt nicht von heute auf
morgen reich machen. Aber sie könnten Falkensee ein neues
Selbstbewusstsein geben: dass es für die Bürger Sinn macht, die Stadt
unabhängig von "Sachzwängen" und den daraus folgenden
Investitionsabsichten gemeinsam zu entwickeln. Investoren haben
Falkensee schon genug geschädigt: nur unter gewaltigen Anstrengungen
waren die verantwortungslosen Pläne des Herrn Momper zu verhindern.
Investoren wie Momper haben uns Aldi etc. und das daraus
resultierende Verkehrschaos beschert. Ein anderes Beispiel: in der
DDR wurde die Stadthalle immerhin noch auf der westlichen Begrenzung
des Seegefelder Angers errichtet. Erst der egoistische Investor des
Gebäudes südlich der Stadthalle (Bahnhofstraße - Am Gutspark)
zerstörte mit seinem protzigen Gehabe die gewachsene Stadtgestalt.
Solche rücksichtslosen, nur dem Eigeninteresse verpflichteten
Entwicklungen müssen wir mit der neuen Zentrumsplanung verhindern.
"Das konnten wir nicht wissen", oder gar "das Fachbüro ABC hat es uns
geraten" (ein Fachbüro ist ja stets kompetent, seine Vorschläge
dürfen nicht angezweifelt werden), diese ach so beliebten Ausreden
der Verwaltung dürfen uns nicht leiten. Sonst liegt die Frage nahe,
wer daran verdienen will. Vor jedem Investor steht das Interesse der
Stadt! Und das reicht weiter als Schlaglöcher in ehemaligen
Sandstraßen oder Parkplätze.
Das für eine Sanierung vorgesehene Gebiet umschließt den
Bereich der Potsdamer Straße südlich der Bahn, nördlich davon die
Post- und die Bahnhofstraße bis zur Seegefelder Straße, und den
Falkenhagener Anger. Die nachstehenden Ausführungen folgen zwei
Grundgedanken:
1. Falkensee als Zielpunkt von Besuchern aus Berlin
Falkensee hat viele unbebaute freie Flächen. Anstatt sie zu verbauen,
sollte Falkensee sich auf Erholungssuchende spezialisieren, die ohne
großen Aufwand, auch ohne Auto, einen Platz im Grünen suchen.
Falkensee kann ihnen eine wohltuende Erholung anbieten. Die Stadt
sollte diesen Naherholungstourismus zu einem vorrangigen Ziel erheben
und die Werbung darauf ausrichten. Anstatt mit einer mürrischen
Verwaltung sollte Falkensee zukünftig mit Gastfreundschaft
gleichgesetzt werden.
Unser Konzept geht gerade vom Gegenteil des üblichen
Tourismus aus. Die Gäste werden an die Stadt gebunden, kommen immer
wieder, empfinden das Haus ihrer Gastgeber oder die freundliche Stadt
als Erweiterung ihres eigenen Zuhauses. Das interessiert insbesondere
Familien mit Kindern. Weil die Anreise denkbar einfach, ohne
Anstrengung, ohne Aufregung und mit geringen Kosten möglich ist,
können sie in qualitätvolle Unterbringung und Betreuung investieren.
Das nützt den Hotels oder den Falkenseern, die einen Raum ihres
Hauses den Gästen zur Verfügung stellen wollen. Überhaupt nutzt es
allen, die sich darauf einstellen. Nur Investoren vom Schlage des
Herrn Momper nicht.
Das Potential für diesen wohltuenden Tourismus dürfte überaus groß sein, auch wenn im Rathaus darüber keine Statistiken vorliegen.
Je anstrengender die tägliche Arbeit und der Weg zur
Arbeit durch den dichten Verkehr werden, desto mehr sehnen sich die
Menschen nach einem Ort der Ruhe, der ohne Umstände erreichbar ist.
Weil viele Gäste gerne im Garten arbeiten, selbst aber nur einen
Balkon haben, freuen sie sich, wenn sie bei der Gartenarbeit
mitarbeiten können. Man könnte seinen "eigenen" Birnbaum pflegen und
im Herbst die Birnen ernten. Gerade Familien mit Kindern suchen ein
solches Angebot. Zwischen den Gastgebern und ihren Gästen entstünde
so etwas wie eine Patenschaft, die über lange Zeit den Gastgebern ein
sicheres Einkommen verspricht, auch im Winter, wenn die Birnen
abgeerntet sind. Falkensee würde mit diesem Konzept eines Wohltuenden
Tourismus nicht nur in Werbebroschüren zu einer Gartenstadt.
Die Konzeption einer touristischen Entwicklung der Stadt
Falkensee bedingt natürlich, dass die Stadt sich den neuen
Anforderungen gewachsen zeigt. Falkensee muss aus der Not eine Tugend
machen: nicht mit den großen Einkaufszentren konkurrieren, sondern
sich auf die eigenen Qualitäten besinnen. Die Stadt muss eine
behagliche Stadt werden, sie muss den Charakter einer zugigen
Durchreise-Stadt verlieren, deren Zentrum einige verwahrloste Ruinen
bilden.
Doch müssen Ruinen nicht verwahrlost wirken. Die Gedächtniskirche in
Charlottenburg ist als einfallsreich gestaltete Ruine durchaus attraktiv.
Warum sollte uns für die wenigen Ruinen in Falkensee nicht auch mehr
einfallen, als sie als abrisswürdig einzuordnen? Zum Beispiel die alte
Villa in der Bahnhofstraße, neben der Aldizufahrt? Da gibt es sogar schon
jemand, der sie herrichten will, nur, der darf nicht, aus was für
Gründen auch immer. Oder die alte Villa schräg gegenüber der Post - abreißen,
einen Parkplatz aus dem Park machen, wo doch an der Scharenbergstraße soviel Platz ist?
Viele alte Bauernhäuser sind erhalten. Wenn wir der Stadt ein
neues, attraktives Gesicht geben wollen, dann sind die alten Gebäude,
gerade weil sie sich nicht in einen bürgerlich städtischen Rahmen
einfügen, ein kostbares Erbe. Das sollten wir nicht verschenken,
sondern nutzen. Lückenschließungen, mit Ausnahme der Zufahrt zum
Aldiparkplatz, sind überflüssig. Die alte Villa neben dem modernen
Dreistöcker und dem Bauernhaus machen gerade den Reiz der
Bahnhofstraße aus - wenn wir es begreifen und zu nutzen verstehen.
Allerdings nur, wenn wir eine Idee haben, wie wir die Stadt anders
als nach den gängigen spekulations-geleiteten Plänen entwickeln
können.
Das Grüne Band
Unsere Gäste muss eine freundliche Atmosphäre empfangen. Wir
als Gastgeber wollen uns nicht schämen müssen, wenn wir den Bahnhof
oder die Bahnhofstraße zeigen.
Der Bahnhof muss, wie schon vielfach betont, von einer nassen
Rampe zu einem Mittelpunkt der Stadt werden, und wenn die Bahn dazu
nicht bereit ist ("Sie haben einen der besten Bahnhöfe, wir haben da
etwas Schönes gebaut" meinte seinerzeit der Beauftragte der Deutsche
Bahn AG, Leister), muss die Stadt selbst die Initiative ergreifen.
Zwar kann die Bahn der Stadt einen ordentlichen Bahnhof verweigern,
aber sie kann ihr nicht verwehren, einen Bahnhofsvorplatz zu
entwerfen, der einer selbstbewussten Stadt würdig ist. Und zwar ohne
weitere Bebauung! Dort muss der ankommende Gast Taxis und Omnibusse
ohne Umstände finden, dort muss er ohne Umwege abgeholt werden können.
Reisende aus Berlin, unsere Gäste, erreichen das Stadtzentrum
nicht mehr durch einen hässlichen, ungepflegten Tunnel, sondern
unmittelbar über die Bahnstraße. Der Bahnsteig öffnet sich zu einem
freundlichen Platz (allein für diesen Platz einen ansprechenden Namen
zu finden fördert den Gemeinschaftssinn der Bürger). Die Fläche
zwischen Bahnsteig und Post wird zu einem bunten, mit großflächiger
Musterung gestalteten Platz. Bäume wachsen dort ja schon. Der
Haupteingang der Sparkasse wird an diesen Platz verlegt. Sowohl das
Fruchtgeschäft wie der Imbiss werden dort gebraucht. Auch die
Schlosserei ist dort nicht fremd, wenn wir von einer für Fremde
aufregenden Stadt sprechen.
Dieser lebendige Platz am Bahnhof ist der Anfang des Grünen
Bandes. Das Grüne Band soll das Symbol unserer Stadt der Gärten
werden. Es bedeutet nicht, dass entlang aller Straßen Wiesen angelegt
werden sollen, nein, es soll den neuen Charakter von Falkensee
ausdrücken.
Zuerst einmal zieht es sich entlang der Scharenbergstraße, wo
man das Auto auf gut erreichbaren Parkmöglichkeiten abstellen kann,
bis zum Gutspark.
Der Gutspark führt das Grüne Band fort. Der bisher etwas
unscheinbare Gutspark verwandelt sich in eine ungewöhnliche
Attraktion. Darin lockt ein Labyrinth aus Pflanzen und Hecken die
Besucher zum Sich-Verirren ein, in dessen Verästelungen unter den
alten Bäumen Skulpturen zu finden sind. Ein Labyrinth zwischen den
Bäumen, das zu erkunden Spaß macht.
Einzelnen Bäumen werden Skulpturen zugeordnet: Figuren als der
"Geist" dieses Baumes, die Figur ein Teil des Baumes oder der Baum
ein Teil der Figur. Sagen Sie nicht, Kunst locke niemanden hinter dem
Ofen hervor, schon gar nicht nach Falkensee. Haben sich nicht eine
Million Menschen den verpackten Reichstag angesehen? Christo hatte
als sein allererstes Objekt eine abgelegene Burg in der Eifel
verpackt und die Neugierigen in Scharen angelockt. Wenn ein
künstlerisches Konzept überzeugt, dann braucht man sich um
öffentliches Interesse nicht zu sorgen. Auch für einen
Abenteuerspielplatz sollte genügend Platz sein.
Unser bedrohtes Hexenhaus sollte von seinem jetzigen
Standort in den Gutspark versetzt werden. Da stünde es im Zentrum der
Aufmerksamkeit als wirkliche einmalige Attraktion. Der Eigentümer des
Hexenhausgrundstücks wird das Angebot wahrscheinlich erfreut
annehmen, denn bisher hindert das denkmalgeschützte Hexenhaus wohl
manchen Interessenten daran, das Grundstück zu kaufen.
Der Handwerkerhof hinter der Seegefelder Kirche entwickelt
sich zu einem havelländischen Zentrum des Kunsthandwerks und wird zum
Gutspark hin geöffnet.
Anstatt die jungen Sportler auf einen Restplatz am Seegefelder Bahnhof
zu verbannen, wird im Schatten der Stadthalle eine Skateboard- und
Rollschuhbahn angelegt und kunstvoll gestaltet, denn ihre erstaunlichen
Fähigkeiten ziehen viele Blicke auf sich. Diese Attraktiviät schafft
überhaupt erst die Bedingungen für besondere Geschäfte, sich im
Zentrum anzusiedeln und sich auch dort zu halten.
Der Havelländische Tiergarten
Das Grüne Band erweitert sich dann zum Havelländischen
Tiergarten. Die unbebaute Fläche zwischen Falkenhagen und Seegefeld
war ursprünglich sumpfiges Gelände, ein Luch, das heute der
Schlaggraben entwässert. Die beiden Dörfer lagen zu beiden Seiten
dieses Luchs. Falkenhagen west-östlich, Seegefeld nord-südlich
ausgerichtet. Die Jahrzehnte dauernde Erweiterung der Stadt hat
dieses Gebiet niemals angetastet. Jetzt aber sehen Planer vor, dort
Wohnungen zu errichten und Hauptverkehrsstraßen hindurch zu ziehen.
Wir schlagen vor, den ursprünglichen Zustand des Luchs wieder
herzustellen und dieses Gelände in einen weitläufigen Tiergarten
umzuwandeln, in ein Reservat havelländischer Tiere. Ein Zoo im
Stadtzentrum? Ist aber der Zoologische Garten nicht die Attraktion im
Zentrum von Westberlin?
Im Havelländischen Tiergarten werden Reiher und Otter
angesiedelt, Enten und Lurche, Wiedehopfe, ausreichend Frösche für
ein Storchenpaar. Der Havelländische Tiergarten ist eingezäunt, damit
die Tiere nicht hinauskönnen und die Besucher nicht hinein, bevor sie
Eintritt bezahlen. Denn was nichts kostet, ist nichts wert. Das
Gebiet ist so groß, dass ein hoher Maschendrahtzaun gar nicht weiter
auffallen wird; wir wollen ja keine Löwen zähmen.
Innerhalb der Einfriedung entsteht eine urtümliche Landschaft
mit kleinen Seen, Schilf, Sumpf. Die Wege führen über Dämme und über
Brücken. Die Besucher können die Tiere überall beobachten. Sie werden
selbst ein Teil der unberührten Natur innerhalb des Zauns. Der
Havelländische Tiergarten beginnt am Gutspark hinter der Stadthalle
und zieht sich zwischen Seegefeld und Falkenhagen, mittels eines
Tunnels für Tiere und Besucher unter der Bahnhofsstraße hindurch, bis
hinüber in die Felder westlich der Bonner Straße. Dort könnten die
havelländischen Tiere wohnen, die nicht in Wasser oder Bruch leben.
Natürlich muss es auch Tiere zum Anfassen geben, damit die Kinder
ihre Eltern überreden, Falkensee zu besuchen. Der Havelländische
Tiergarten ist das ganze Jahr über interessant. Auch im Winter können
die Tiere beobachtet werden.
Der Havelländische Tiergarten hat weit und breit keine Entsprechung.
Wo gibt es eine vergleichbare Attraktion? Fahren nicht
ungezählte Berliner nach Linum, der Störche wegen?
Der Havelländische Tiergarten würde die beiden ehemaligen
Dorfanger von Falkenhagen und Seegefeld miteinander verbinden, das
Rathaus an den Platz vor der Stadthalle anbinden.
Zaghaft überlegt die Verwaltung, ob sich Falkensee um die
nächste Landesgartenschau bewerben soll. Natürlich soll sie! Das
freie Gelände zwischen Falkenhagen und Seegefeld eignet sich doch
vorzüglich! Und von der Gartenschau bleiben schließlich das
Labyrinth im Gutspark und der Havelländische Tiergarten übrig.
Über die Spandauer Straße hinweg windet sich das Grüne Band
weiter bis zum Neuen See. Damit werden der Neue und der Falkenhagener
See für Spaziergänger oder Radfahrer vom Falkenseer Zentrum her
erreichbar.
Man wird vielleicht einwenden, die meisten der Flächen, für
die wir Vorschläge machen, gehörten nicht der Stadt. Die Stadt habe
kein Geld, die Grundstücke zu kaufen, also sei unser Entwurf
unrealistisch. Das Gegenteil ist richtig: unser Plan ermöglicht die
verträgliche Nutzung sonst großenteils brachliegender Flächen. Die
Stadt kann diese Flächen pachten, so wie auch Herlitz, oder dessen
Nachfolger, das ganze Gelände in Erbpacht von der Stadt übernommen
hat. Was Herlitz kann, sollte umgekehrt doch auch der Stadt möglich
sein. Außerdem sind das alles Maßnahmen zur Sanierung des
Stadtzentrums.
Das Grüne Band sollte auch in westlicher Richtung verlängert
und ausgebaut werden. Es reicht dann über die Poststraße hinaus, den
Schlaggraben entlang bis zum Rosentunnel und bindet auf diese Weise
die Sportstätten an der Rosenstraße an das Stadtzentrum an.
Marktplatz
In Falkenhagen ist der alte Dorfanger noch erkennbar. In
Seegefeld muss er wieder hergestellt werden, so wie es die Planung des
Stadtzentrums schon 1992 vorsah. Das ist ohne besonderen Aufwand
möglich. Falkenseer Bürger wie ihre Gäste müssen über die Parknischen
hinaus den alten Platz atmen können. Auch hier sollten freundliche
Platten auf dem Gehweg entlang der Häuser verlegt werden: wieder eine
Aufgabe für kunstinteressierte Bürger, wieder eine Attraktion für
Fremde.
Der Havelländische Tiergarten zöge Aktivitäten und verwandte
Geschäfte nach sich. Am Platz vor der Stadthalle, dem Zugang zum
Gutspark von der Stadt aus, entwickelte sich ein großzügiger Bereich
mit Cafés und Restaurants, die Seegefelder Kirche hervorgehoben auf
ihrem kleinen Hügel, der Gutspark als Teil des Grünen Bandes
gepflegt. Die Seegefelder Kirche muss aus ihrem Zaun befreit werden,
der Weg hinter der Kirche, zwischen Gutspark und Kirche, muss
geöffnet werden. So wird der ehemalige Dorfanger Seegefeld wieder
erfahrbar. Ein lebendiger Platz entsteht, der zum Treffpunkt der
ganzen Stadt werden kann. Denn auch die Bürger Falkensees werden sich
dort gerne aufhalten. Es geht nämlich nicht nur um Kaufen auf der
Welt. Wie an anderen Stellen von Falkensee: es ist alles da, wir
müssen es nur benutzen. Der unbeholfene Brunnen könnte durch einen
einfallsreichen Brunnen ersetzt werden. Der Wettbewerb um die
Gestaltung dieses Brunnens müsste die ganze Bevölkerung von Falkensee
an der Entscheidung beteiligen und damit für die neue Entwicklung der
Stadt interessieren. Noch einmal das Beispiel Berlin: sowohl der
Neptunsbrunnen in Mitte wie auch die Weltkugel an der
Gedächtniskirche sind unübertroffen lebendige Anziehungspunkte.
Die Wirtschaftsgebäude am nördlichen Rand des Gutsparks von
der Kirche her könnten zum Park hin geöffnet werden und kleine
Geschäfte aufnehmen, den Glasbläser und die Keramikerin, eine
zoologische Handlung oder Souvenirläden.
Wenn der Platz zwischen Stadthalle, Kirche und Gutspark zu
einem beliebten Treffpunkt wird, gewinnt auch der kleine Wochenmarkt
dort an Bedeutung.
Kultureller Mittelpunkt
Am Gutspark liegen die Stadtbibliothek und die Musikschule.
Sie rücken auf einmal in den Mittelpunkt des Geschehens. Doch auch
das Heimatmuseum, das Rathaus und das Haus am Anger sind den
Havelländischen Tiergarten entlang nur einen Spaziergang entfernt.
Als Teil des Grünen Bandes wird der Gutspark ungewöhnlich schön und
interessant werden, auch wenn er bisher etwas unscheinbar hinter der
Stadthalle versteckt liegt.
Geschäftszentrum
Wenn immer mehr Gäste das neue Zentrum von Falkensee besuchen,
angezogen von dem ungewöhnlichen Garten der havelländischen Tiere,
angenehm empfangen von der Atmosphäre des Platzes vor der kleinen
Kirche und von dem eigentümlichen Zauber des Gutsparks, dann wird das
Zentrum auch für Geschäfte attraktiv. Diese Geschäfte werden andere
Waren anbieten, persönlichere, als die im Havelpark.
Verkehr
Und die Sandstraßen in Falkensee, müssen die eigentlich alle
und sofort asphaltiert werden? Die meisten Sandstraßen sind durchaus
befahrbar (nehmen wir mal an, sie würden gepflegt), und vor allem:
sie passen sehr wohl zum Charakter einer Gartenstadt. Wenn die
Einwohner von Falkensee ein anderes, lebendigeres Verhältnis zu ihrer
Stadt bekommen, dann erscheinen ihnen wahrscheinlich auch die
Sandstraßen nicht mehr nur als Hindernis oder lästig, sondern als zur
Gartenstadt gehörig. Wer würde in einem Garten alle Wege asphaltieren
lassen!
Kooperation mit Havelpark
Bisher zieht der Havelpark mit günstigen Angeboten und
kostenlosen Parkplätzen Kunden von Falkensee ab. Aber dieses für
Falkensee so ungünstige Verhältnis lässt sich auch umkehren. Der
Havelländische Tiergarten, die angenehme Atmosphäre von Falkensee
könnten auch für den Havelpark eine gute Werbung sein. Der Minibus
zwischen Havelpark würde die Besucher nach Falkensee bringen. Nach
dem Einkauf lässt man den eigenen Wagen im Havelpark stehen, fährt mit
dem Minibus nach Falkensee, besucht den Havelländischen Tiergarten
oder erholt sich am Gutspark. Die Kinder spielen im Labyrinth. Später
holt man das Auto aus dem Havelpark wieder ab.
2. Falkensee als Ausgangspunkt für Berlinbesucher
Auch in umgekehrter Richtung birgt die günstige Lage der Stadt zu
Berlin ein großes Potential für eine touristische Entwicklung. Die
Stadt bietet alle Voraussetzungen dafür, hier einen zentralen
Campingplatz für Berlinbesucher anzulegen, insbesondere für solche
aus dem Westen.
Im Gewebegebiet Süd haben wir den idealen Platz dafür. Das
Gelände an der Straße der Einheit, östlich von Herlitz, ist
ausreichend groß und liegt sowohl an der Umgehungsstraße nach Berlin
wie auch gleich am Bahnhof Seegefeld. Es bietet den europäischen
Touristen, die mit Wohnwagen oder Zelt reisen, den geradezu idealen
Stützpunkt für einen Besuch von Berlin. Caravanreisende sind auf eine
gute öffentliche Verkehrsanbindung angewiesen. Mit der Bahn ist der
Bahnhof Friedrichstraße in 20 Minuten zu erreichen. Wenn was zu
reparieren ist: die Hymer Werkstatt liegt gleich gegenüber. Mit
Vergnügen wird uns das Berliner Fremdenverkehrsamt die Anfragen
europäischer Gäste zuweisen. Unter den jungen Leuten Europas wird
Falkensee einen Namen bekommen.
Diese Camper und Caravanreisende sind natürlich ebenfalls
unsere Gäste. Auch sie machen das Stadtzentrum lebendig. Denn wenn
sie sich von den anstrengenden Erlebnissen der Großstadt erholen
wollen, bringt sie ein Spaziergang über das Grüne Band in das dann
angenehme, behagliche Stadtzentrum von Falkensee. Der finanzielle
Vorteil dieses Campingplatzes für die Stadt und die Geschäfte in der
Stadt muss nicht hervorgehoben werden. Sowohl Wohnwagenbesitzer als
auch Leute mit Zelten werden sich in Falkensee versorgen.
3. Die Darstellung von Falkensee in der Öffentlichkeit
Je entschiedener die Stadt die Vision einer eigenständigen,
selbstbewussten Entwicklung verfolgt, desto mehr Arbeitsplätze und
Beschäftigung wird es hier geben. Wer fühlte sich nicht wohler in
einer blühenden, selbstbewussten Gartenstadt als in einer gedrängten,
verschlafenen Industrievorstadt?
Dazu müsste sich das Verhältnis der Falkenseer zu ihrer Stadt
ändern. Sie müssten sich des Werts ihrer Gartenstadt bewusst werden.
Eine kluge Öffentlichkeitsarbeit würde nicht nur Gäste nach Falkensee
locken, sondern die Stadt auch für Angebote unterhaltsamer Art
öffnen. Gastwirte könnten sich mit dem Kino Ala verabreden, um einen
besonderen Ausflug nach Falkensee anzubieten: ein gutes Essen
verbunden mit dem Besuch eines besonderen Films. Die Falkenseer
Einwohner müssen nicht mehr nach Berlin ausweichen, wenn sie etwas
erleben wollen, denn je attraktiver die Stadt für Besucher wird,
desto attraktiver wird sie auch für ihre Bewohner sein.
Und was Bürger zu erreichen vermögen, wenn sie sich
engagieren, das haben wir am Lindenweiher gesehen: aus einem
verrottenden Tümpel wurde ein Schmuckstück, das Besucher aus ganz
Falkensee und von weiter her anzieht.
Deshalb brauchen wir ein Ziel, auf das die die Entwicklung
der Stadt ausgerichtet sein muss. Nicht: mehr Kaufen, mehr Verkehr,
mehr Einwohner, sondern mehr Gemeinsinn und Zusammenarbeit. Dieses
Ziel müssen wir beharrlich verfolgen. Falkensee als attraktive,
gastfreundliche, liebens- und lebenswerte Stadt, Falkensee als Ort
für einen wohltuenden Tourismus, Falkensee als Ausgangspunkt für
Erkundungen von Berlin. Nicht Investoren, nur Einfallsreichtum, das
Grün der Gärten, Kunst und Kultur werden Falkensee vor dem Schicksal
einer trägen Schlafstadt bewahren. Es kommt allein auf Ideen an und
den Willen, die Ideen auch durchzusetzen.
Je klarer die Stadt dieses Ziel verfolgt, desto mehr kann der
Tourismus zu einem tragenden Einkommenszweig der Stadt werden.
Viele der hier vorgestellten Vorschläge haben wir, der
Architekt Dipl. Ing. David Seidl, die Landschaftsplanerin
Dipl. Ing. Anja Merkel, Berlin und ich bereits schon 1996 der Stadt
vorgeschlagen. Ich habe sie den neuen Gegebenheiten angepasst.
Dieter Masuhr
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Kultur/Rezensionen...
5. Waldheimfest
Am 20.Juni 2004 findet das 5. Waldheimfest von 10 bis 18 Uhr im Hotel-Restaurant Waldheim und der angrenzenden Wiese statt. Wie auch bei den vorangegangenen Festen werden viele Attraktionen für Jung und Alt bei freiem Eintritt angeboten. Neben einer Malstraße, Ponyreiten, Kutschfahrten und den Jumycars gibt es auch diesmal wieder eine Hüpfeburg. Auch ein Bungeerun und eine Negerkusswurfmaschine wird wieder vor Ort sein. Für die Kleinen gibt es Dosenwerfen, Nagel hämmern und Entenangeln.
Die Friedrich-Engels-Grundschule wird mit einer Breakdance Vorführung teilnehmen. Die Europaschule am Gutspark tritt mit dem Chor Eurokids auf und die Grundschule E. Lessing führt Tänze vor. Ebenfalls auftreten wird die Kita Haus der kleinen Strolche mit Tanzdarbietungen. Weitere Schulen und Kitas sind herzlich eingeladen, an dem Fest ebenfalls teilzunehmen. Zwischen den einzelnen Auftritten sorgt ein DJ für Stimmung und ab 15 Uhr wird Live Musik mit Warners live geboten. Für Essen und Trinken ist reichlich gesorgt. Am Nachmittag findet eine große Tombola Verlosung statt.
Das Fest dient ausschließlich gemeinnützigem Zweck. Interessenten für einen Stand vor Ort oder weitere Sponsoren werden gebeten sich mit dem II. Waldheimer Bürgervereine.V. in Verbindung zu setzen.
Kontakt : Andreas Lempart Tel. 03322 209668 oder email andreas. [email protected]
Mit freundlichem Gruß
Andreas Lempart
Filmrezension:
50 Erste Dates
Der Tierarzt Henry Roth( Adam Sandler) lebt auf Hawaii und seine Passion ist es mit attraktiven Touristinnen anzubändeln, ohne je feste Absichten zu haben. Dies ändert sich als er Lucy Whitmore (Drew Barrymore) kennen lernt. Nur zu dumm, dass Lucy nach einem Autounfall ihr Kurzzeitgedächtnis verloren hat und immer den gleichen Tag neu erlebt. Henry muss seine Angebetete jeden Tag neu erobern und das mit haarsträubenden Mitteln. Unterstützung erhält er von einem durchgedrehten hawaiianischen Familienvater. Der Film spielt in der traumhaften Kulisse der Hawaiianischen Inseln und verzaubert uns mit seiner Farbenpracht und mit außergewöhnlich gut trainierten Tieren, allen voran das Walross Jocko und ein kleiner Pinguin. Das Schauspieler Traumpaar Sandler- Barrymore ergänzen sich hervorragend. Die Auswahl der Schauspieler ist treffsicher und bringt 99 Minuten Spaß. Peter Segal führt hier Regie, wie schon beim Erfolgsfilm die Wutprobe mit dem gleichen Hauptdarsteller. Infos: www.50-erste-dates.de , Starttermin des Filmes war der 22. April 2004.
Björn Hensel
Die drei Posträuber als Kinderfilm des Monats im Mai 2004
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Kinderkinobüro zeigt auch im Monat Mai einen sehenswerten und spannenden Film für Kinder im Grundschulalter für wenig Geld in 20 Berliner Kinos, verteilt über das ganze Stadtgebiet.
Nach einem Roman von Christine Nöstlinger drehte der österreichische Regisseur Andreas Prochaska 1998 den Kinderfilm des Monats Mai Die drei Posträuber, empfohlen für Kinder ab 6 Jahre.
Ein rasant erzählter, schnell geschnittener Kinderkrimi mit viel Slapstick und einem fetzigen Soundtrack, der die Sehgewohnheiten von Kids aus den 90-er Jahren berücksichtigt.
Mit dem Verzicht auf aufwendig ausgespielte Gewaltszenen wollte der Regisseur „…ein Gegengewicht schaffen zu dem schaffen, was Kinder jeden Tag im Fernsehen sehen.“
Spannend bleibt die Jagd auf Die drei Posträuber dennoch, hat dazu jede Menge Witz und bringt mit der zeitlichen Ansiedlung in die 70-er Jahre „knallbunte“ Bilder auf die Leinwand.
Als Darsteller der pfiffigen Kids wählte der Regisseur Kinder ohne Kameraerfahrung während die Hauptrollen der Erwachsenen durchweg mit prominenten und erfahrenen Schauspielern wie z.B. Claude Oliver Rudolph, Thierry van Werveke, Rudolf Kowalski, Jane Tilden, Gusti Wolf u.a. besetzt sind.
Dieser Familienfilm will keine pädagogische Message transportieren, sondern sein Publikum einfach gut unterhalten. Und das tut er auch: Unbeschwert und ein bisschen märchenhaft.
Kartenreservierungen und Informationen zu Kinos, Gruppenermäßigungen und Eintrittspreisen gibt es beim Kinderkino-Servicetelefon: 449 47 50
Sollten Sie Fragen haben oder Material benötigen können Sie mich unter der Durchwahl 44 34 00 66 erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Katya Janho
Kinderkinobüro des JugendKulturService
Globalisierung auf dem Musikmarkt
MIDEM das Mekka der Musikindustrie
Schon zum 38. Mal öffnete die Midem, vom 25. 29.01.04 in Cannes (Frankreich), ihre Pforten. Über 9.000 Aussteller und Teilnehmer aus 92 Ländern, fanden auf der weltgrößten Musikmesse wieder zueinander. Nicht nur die Messe, sondern auch das „ Drumherum“ kann sich sehen lassen. Ob NRJ- Musik- Award (Schwerpunkt Frankreich) oder 30 Konzerte und Showcases mit über 250 Künstlern/ Gruppen mit Landesschwerpunkten (z.B. Dänemark) - die Abende waren dazu geeignet, Kontakte zu intensivieren oder anzubahnen. 635 Journalisten aus 34 Ländern berichteten über die Messe, somit steht, was die Menge an Berichterstatter angeht, dieses Musikevent dem Filmfest in Cannes um nichts nach.
Über die Hälfte der Teilnehmer sind schon Stammkunden. Der Anteil der drei grössten Aussteller- Länder, GB- USA- Frankreich, beträgt 60 %. Dies ist eine Gelegenheit für Major- Labels, mit Independent- Labels Kontakt aufzunehmen, um deren Vertrieb zu übernehmen.
Die elektronische Musik macht auch in diesem Jahr wieder einen großen Anteil am Musikmarkt aus. 1.000 Teilnehmer, von 500 Unternehmen, aus 40 Ländern haben auf der Midem eine eigene „Stadt“, die Midem Electronic Village. Außerdem gibt es u. a. noch die Midem Urban Village und Classique & Jazz Bereich.
Informationen in welche Richtung der Musikmarkt sich bewegt, nicht nur musikalisch sonder auch wirtschaftlich, können auf den zahlreichen Konferenzen und Workshops eingeholt werden.
Es lohnt sich als Journalist die Midem zu besuchen, nicht nur um Information einzuholen, sonder auch mal über den Tellerrand des deutschen Musikmarktes zu schauen, denn hier zeigt sich die Globalisierung auf eine positive Art. Zusätzlich war es eine Inspiration als Komponistin und Sängerin an diesem Schmelztiegel der Kulturen teilzunehmen.
Information erhält man unter www.midem.com oder spezielle Infos e- mail
[email protected].
Solvig Wehsener
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Umwelt/Natur/Agenda 21
Der Baum als Lebewesen
„Nur Menschen, die sich selbst weder achten noch lieben, verschandeln ihre Umwelt, deren Grundlage die Bäume sind“ . Bei allem was wir betrachten, was jemand im Leben leisten kann, müssen wir an die erste Stelle den Baum setzen. Nach drei bis fünf Minuten Luft anhalten wissen wir es genau, wie wichtig Sauerstoff für unser größtes Organ die Lunge ist. Der Wald ist die Lunge unseres Planeten, die krank ist. Weit weg von uns wird er täglich vernichtet, aber auch in Deutschland wird er weniger (Waldsterben oder Versiegelung von Flächen lassen ihn schwinden). Auch in Falkensee wird er geschunden. Durch Müll und illegale Laubablagerung im Herbst bzw. Frühjahr entstehen nachteilige Wirkungen. Allein 2001 war der Arbeitsaufwand im Revier 484 Stunden ein Schaden von 10.000 Euro. Leider lassen sich Frevler durch hohe Geldbuße nicht abschrecken Aber auch wenn der Baum nicht als wichtigste Lebensgrundlage gewürdigt wird, dann bleibt er doch langfristig gesehen ein Spitzenreiter in der Volkswirtschaft. Die Laubentsorgung lässt noch viele Fragen offen. Vielleicht schaffen wir es für 2004 unseren Klimaregulatoren positiver zu begegnen und zu erhalten.
Untersuchen wir was ein Baum für das Leben leistet und was er braucht um Leistung zu erbringen, so geht es gar nicht anders als den Baum und damit auch den Wald vor allen anderen Pflanzen auch vor allen Tieren und sogar vor den Menschen an die erste Stelle zu setzen.
Was kann der einzelne tun, privat in seinem Grundstück? Man baut nur einmal ein Haus so sollte man auch einmal einen Baum pflanzen!
Der Baum des Jahres 2004 ist übrigens die Weißtanne.
Klaus Tietze, BUND
Vorstellung der AG Stadtentwicklung und Verkehr
Planungswerkstatt der Lokalen Agenda entwirft Stadtzentrum
Mit über 40 Teilnehmern war die Planungswerkstatt am Samstagnachmittag, den 20.03.04 nicht nur gut besucht. Fast alle nutzten auch die Möglichkeiten, ungezwungen und mutig, ihre Ideen und Vorschläge zur Diskussion zu stellen. Fünf Gruppen entwarfen unterschiedliche Varianten eines Stadtzentrums, die sich deutlich von den bisherigen Vorschlägen abheben.
Allen gemeinsam ist: Statt der von den Planern vorgeschlagenen Verlängerung der Erlenstraße zu den Luchgärten mit zusätzlicher Bebauung soll „das grüne Herz von Falkensee“ erhalten und als Qualität ausgebaut werden. Im Gutspark und den angrenzenden Luchgärten bis zur Großen Lake sollen viele attraktive Angebote entstehen, vom Abenteuerspielplatz, Bolzplatz, Basketballfeld, Boulebahn, Beachvolleyball, Minigolf, (Ball)Spielwiesen, Streichelzoo, Schachfelder bis zu Biotopen und Tiergehegen. Attraktiv auch für diejenigen soll es sein, die selber in einem Haus mit Garten leben. Dem sportlichen Gedanken folgend, soll „das grüne Herz“ nicht durch eine zusätzliche Straße sondern durch „den Rad- und Skaterweg vom Rathaus Spandau bis nach Brieselang“ (über die Spekte Laake, die Luchgärten, den Gutspark, entlang des Schlaggrabens in den Brieselanger Forst) erschlossen werden, erreichbar durch ein Netz von weiteren Rad- und Fußwegen.
Die Grenzen der ursprünglichen Dörfer sollen nicht verwischt, sondern hervorgehoben werden. Strittig blieb dabei nur, ob die historische südliche Grenze des Falkenhagener Angers durch eine Obstwiese oder ein Band von Ökohäusern erlebbar gemacht wird.
Unstrittig war, dass ein funktionierendes Stadtzentrum auch eine große Zahl von zusätzlichen Parkplätzen braucht. Eine Variante wählte eine Reihe von kleineren Plätzen um das Zentrum herum. Die anderen bevorzugten den „Scharenbergparkplatz“, der durch drei Zufahrten (Scharenbergstraße, Straße am Gutspark und Hansastraße) ohne großen Aufwand erschlossen werden kann. Daneben sah die Mehrzahl der Entwürfe ein kommerzielles Freizeitangebot („kleine Havellandhalle“) vor. Diese soll neben der Stadthalle (als Mehrzweckhalle für Sport und Kultur) und dem angrenzenden Markt zur Attraktion des Zentrums werden, ergänzt durch Gastronomie und Kunst-Handwerk. Die Variante der dezentralen Parkplätze nutzte die Möglichkeiten, um das zeitweise Sperren der Bahnhofsstraße von der Seegefelder bis zum Aldi-Parkplatz für einen größeren und attraktiveren Markt vorzuschlagen.
Außer den nötigen Anbindungen des Scharenbergparkplatzes sah eine Gruppe die Verlängerung der Ringstraße vor, mehrfach genannt wurde die zusätzliche Anbindung des Rewe/Aldi-Parkplatzes zur Akazienstraße bzw. über eine neue Parallelstraße zur Seegefelder.
Konzentration von Kerngebietsnutzungen unmittelbar am Bahnhof war der Kerngedanke einer Variante. Zwischen Bahnsteigkante und Poststraße (im Wesentlichen die jetzige Bahnstraße) ließen sich die „Falkenseer Arkaden“ errichten. Neben einem attraktiven Einzelhandelsangebot könnten diese auch die Funktion des fehlenden Bahnhofgebäudes übernehmen. Der Standort ist direkt aus vier Richtungen erreichbar (Bahnhof-Poststr., Hansastr., Leipziger-Schwarzkopf-Herz-Str. und Finkenkruger Str.). Ohne das Straßennetz zu erweitern und damit attraktive Wohnstandorte zu verschlechtern, könnte eine Verkaufsfläche erschlossen werden, die groß genug wäre, dem Havelpark die Stirn zu bieten.
Es bleibt nun die Aufgabe für das beauftragte Planungsbüro P4 aus diesen kombinierbaren Anregungen ein Konzept zu entwickeln, dass zu Falkensee passt, und mit dem Leitbild vereinbar ist, der ehemaligen und zukünftigen „Fahrradstadt“, „der Stadt der Gärten“, mit den vielen Pendlern, die auch weiterhin ruhig und grün wohnen wollen und ein überdurchschnittliches Interesse an Sport und Kultur haben. 22.03.04 Thomas Lenkitsch
Die AGENDA Arbeitsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr existiert seit über drei Jahren. Jeden letzten Donnerstag im Monat treffen sich (um 19.30 im Restaurant Dalmacia) zehn bis dreißig Personen. Zur Vorbereitung und zur Ausarbeitung der Themen werden kleine Unterarbeitsgruppen von etwa 5 Personen gebildet, deren Ergebnisse im folgenden Treffen besprochen und ggf. beschlossen oder umgesetzt werden.
Ziel der AG ist es, frühzeitig auf grundsätzliche und oftmals langfristig wirksame Entscheidungen der Stadt- und Verkehrsplanung Einfluss zu nehmen. Dem Grundsatz der Nachhaltigkeit unter ökologischen, sozialen aber auch wirtschaftlichen Aspekten verpflichtet wird u.a. eine Belebung der Innenstadt, eine mit dem grünen Wohnort verträgliche Verkehrsentwicklung unter besonderer Beachtung der Regionalbahn und des Fahrrads, eine aktive Bürgerbeteiligung und ein Aufbau einer Gewerbestruktur von klein- und mittelständigen Betrieben angestrebt.
Die Arbeitsgruppe hatte sich besonders intensiv in die Diskussion um den Verkehrsentwicklungsplan eingemischt und hierfür ein „erforderliches Netzt fahrradfreundlicher Weg“ und eine eigen Konzeption zur wohnverträglichen Verkehrsentwicklung in Falkensee entwickelt, die ohne den Neubau großer Straßen eine nennenswerte Verkehrsentlastung ermöglicht.
Selbstverständlich engagiert sich diese Arbeitsgruppe auch bei der aktuellen Diskussion um das zukünftige Stadtzentrum. Sie hatte hierfür am letzten Wochenende die Planungswerkstatt Zentrum initiiert und erfolgreich durchgeführt, wie die entstandenen Ideen eindrucksvoll belegen.
Ergänzend beschäftigt sich die Arbeitgruppe noch mit einer kurzfristigen Umsetzung von Spielmöglichkeiten in Anliegerstraßen, damit für alle ersichtlich wird, dass das weit überdurchschnittliche große Straßennetz von Falkensee nicht nur zur Verkehrsabwicklung genutzt werden kann, sondern auch Raum zum Aufhalten und Begegnen ist, der ein rücksichtsvolles Verkehrsverhalten erfordert.
Falkensee, den 22.03.04
Thomas Lenkitsch (
Sprecher der
AG Stadtentwicklung
und Verkehr)
Mauersegler leidet unter Wohnungsnot
Der Mauersegler, Vogel des letzten Jahres, ist ein typischer Bewohner der städtischen Siedlungsräume. Er ist ein Höhlenbrüter und baut sein Nest bevorzugt in Spalten, Ritzen, Nischen und Lücken direkt unter dem Dach und an Hausfassaden.
Der Mauersegler ist in seinem Bestand derzeit nicht akut bedroht, doch leidet er - wie z.B. auch der Haussperling und die Dohle - unter Wohnungsnot: Alte Häuser werden saniert und neue nahezu hermetisch abgeriegelt, so dass in Städten und Dörfern zunehmend Nistmöglichkeiten fehlen.
Damit der Mauersegler bei seiner Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten genügend gute Nistplätze vorfindet, müssen neue Bruthöhlen geschaffen werden. Als langlebiger und ortstreuer Vogel kehrt er zwar jedes Jahr im Frühjahr noch viele Jahre in die Gegend seines Brutplatzes zurück, findet er dort jedoch keine Nistplätze mehr vor, wird sich sein Bestand auf Dauer drastisch verringern.
Um langfristig den Fortbestand des Mauerseglers und auch der anderen Stadtvögel zu sichern, engagiert sich der BUND. Er richtet sich mit seiner Kampagne an Mieter, Wohnungsbaugesellschaften, öffentliche Verwaltungen und PolitikerInnen. Er macht den Mauersegler durch öffentliche Veranstaltungen und die Verbreitung von Informationsmaterial als Stadtbewohner bekannt und informiert über seine Lebensweise. Durch das Angebot von Bauanleitungen und fertigen Nisthilfen bietet er jedem die Möglichkeit, sich aktiv für die Unterstützung des Mauerseglers einzusetzen. Der BUND arbeitet mit Wohnungsbaugesellschaften zusammen. Gemeinsam werden Lösungen gesucht, wie die notwendigen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden können, die Brutmöglichkeiten der Mauersegler und anderer Gebäudebrüter aber erhalten werden können. Er setzt sich in Gesprächen mit ArchitektInnen, Wohnungsbaugesellschaften und Bauträgern dafür ein, dass an Neubauvorhaben zusätzliche Brutplätze für Mauersegler und andere Gebäudebrüter geschaffen werden.
Wussten Sie, dass sich das Leben der Mauersegler ausschließlich in der Luft abspielt? Mauersegler jagen, trinken, baden, schlafen und paaren sich in der Luft. Auch das Nistmaterial wird in der Luft gesammelt. Mehr über den Mauersegler und wie Sie ihm helfen können, finden Sie auf unter www.bund.de
Klimaschutz - Umweltschutz
Erreichen des Kyotoziels darf nicht am Starrsinn des Wirtschaftsministers scheitern
Berlin -- Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung aufgefordert, den Streit um den Emissionshandel umgehend zu beenden und den Weg für einen wirksamen Klimaschutz in Deutschland entschlossen weiterzuverfolgen. „Die Klimaschutzziele kann Deutschland nur erreichen, wenn die Industrie beim Wort genommen wird und ihre Zusagen zum Emissionsminderung auch einhält", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Emissionshandel sei schließlich ein modernes und nachhaltiges Instrument der Zukunftssicherung und kein Gut, um das nach Belieben neu gefeilscht werden könne.
Der NABU warnte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement davor, wichtige Fortschritte beim Klimaschutz mit einer starrsinnigen Blockadehaltung zu verhindern. „Der Wirtschaftsminister sollte sich nicht zum Anwalt eines Selbstverpflichtungsschwindels machen", so Tschimpke. Wenn sich die Bundesregierung weiter an ihren Zielen messen lassen wolle, dürfe sie im Allokationsplan auch nicht mehr Emissions-Zertifikate verteilen, als es das selbst gesteckte Klimaschutzziel zulasse. „Wenn sich Clement mit seinen Vorschlägen in diesem Konflikt durchsetzt, scheitert Deutschland bei der Erfüllung der Kyoto-Ziele und damit auch die EU-Klimaschutzpolitik", so Tschimpke. Der Gestaltungs-Rahmen stehe längst fest und sollte endlich von der gesamten Koalition mitgetragen werden. „Nur mit dem Emissionshandel wird man auch einen Investitionsschub und neue Arbeitsplätze einer zukunftsfähigen Energiewirtschaft erreichen", so der NABU-Präsident.
Naturerlebniswettbewerb
Erlebter Frühling 2004 - Kinder und Jugendliche entdecken Ackerland und Brache
Der Naturerlebniswettbewerb Erlebter Frühling 2004 der Naturschutzjugend NAJU geht zum 21. Mal an den Start. Bundesweit lädt die NAJU auch in diesem Jahr Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren dazu ein, mit dem Erlebten Frühling die Natur zu erkunden und sich auf Entdeckungsreise nach den vier Frühlingsboten zu begeben. Bei den Frühlingsboten handelt es sich in diesem Jahr um Feldlerche, Echte Kamille, Zitronenfalter und Maulwurf. Die ausführlich Begleitmaterialien vermitteln die Zusammenhänge und Funktionsweisen natürlicher Abläufe und erklären die Lebenszyklen.
“Mit dem Erlebten Frühling möchten wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, mit allen Sinnen die Natur zu entdecken und zu erkunden. Außerdem bieten die umweltpädagogischen Begleitmaterialien eine hervorragende Möglichkeit für einen projektorientierten und fächerübergreifenden Schulunterricht", sagt David Nestle, NAJU-Bundesvorstandsmitglied. Als Wettbewerbsbeiträge können Zeichnungen, Geschichten, gebastelte Beiträge oder Beobachtungstagebücher, aber auch Videobeiträge eingereicht werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Einsendeschluss für alle Beiträge ist der 30. Juni 2004. Auf die Sieger warten tolle Preise rund um Natur und Umwelt.
Weitere Informationen gibt es bei der NAJU Bundesgeschäftsstelle, Herbert-Rabius-Straße 26, 53225 Bonn oder unter 0228-4036-190. Das Material kann gegen eine Kostenpauschale bestellt werden.
Heike Hildebrand
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Politik
Falkensee, den 5.4.2024
Offener Brief an den SPD-Kreis- und Landtagsabgeordneten Heiko Müller
Sehr geehrter Herr Heiko Müller,
wiederholt melden Sie sich in der Presse zur Falkenseer Nordumfahrung zu Wort. Mit Ihrer populistischen Angstmache vor einem Verkehrsinfarkt im Jahr 2012 wollen sie das gestoppte Straßenprojekt wieder beleben. Von welchen Voraussetzungen gehen sie aus? Die letzten Verkehrszählungen in Falkensee datieren von 2001. Ebenso eindeutig wie vorherige belegten sie den geringen Durchgangsverkehr. Im April 2002, vor genau 2 Jahren, wurde die Falkenseer Umgehungsstraße zur B5 geöffnet. Nur wenige Kilometer südlich ist die B5 inzwischen vierspurig für den Berliner Durchgangsverkehr ausgebaut. Die Falkenseer Verkehrsprobleme sind weitgehend hausgemacht, das weiß inzwischen doch jeder.Fakten sprechen gegen überflüssige Straßenneubauten. Der Autoverkehr ging in Deutschland in den letzten vier Jahren um 7,5% zurück. Die Stadt Falkensee hat ihre Einwohnerprognose auf 45.000 nach unten korrigiert. Das Brandenburgische Verkehrsministerium argumentierte für die Nordumfahrung stets mit einem hohen Kosten-Nutzen-Verhältnis und einer wirtschaftlichen Bedeutung. Sehr glaubhaft war das nicht. Die geschätzten Kosten sind seit Beginn der Planungen von 16 Mill. DM auf 30 Mio. EURO gestiegen. Welcher Nutzen soll diese fast 400%ige Kostensteigerung aufwiegen? Auf einer Verkehrsveranstaltung im Havelland sagte im letzten Jahr ein Teilnehmer. „Die Landesregierung hat uns mit neuen Straßen immer wieder wirtschaftlichen Fortschritt versprochen. So viele Straßen wie sie seitdem gebaut hat, da müßten eigentlich `blühende Landschaften´ entstanden sein.“ Massive soziale Einschnitte und Kürzungen öffentlicher Leistungen sind heute die bittere Realität. Haben Sie daraus nichts gelernt? Warum fordern Sie nicht, die eingesparten Mittel für die Mittelstandsförderung, für die Sie politisch zuständig sind, und die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen einzusetzen? Bis 2012 kann viel getan werden. Sie führen zusammen mit Bürgermeister Bigalke Gespräche beim Verkehrsminister Szymanski. Dem liegen 3.400 Unterschriften gegen die Nordumfahrung vor. Warum setzen Sie sich nicht für diese Menschen ein? Warum fordern Sie nicht Alternativen? Warum engagieren Sie sich, Herr Müller, nicht vehement für zukunftsweisende Maßnahmen in Falkensee? Zum Beispiel für den Öffentlichen Personennahverkehr, für Verkehrsberuhigung und lenkung, oder für die kostengünstigen kleinteiligen, aber wirksamen Verkehrsmaßnahmen? Der Landkreis Havelland, in dessen Kreisversammlung Sie sitzen, lehnte im Dezember 2003 nach anderthalbjähriger ! „Bearbeitungszeit“ ein LKW-Nachtdurchfahrverbot an Falkenhagener und Nauener Straße ab. Begründung: Zu geringer Verkehr man berief sich auf Hochrechnungen des Landesstraßenbauamtes!Im letzten Jahr schon tönten Sie, Herr Müller, das Land brauche die Falkenseer Nordumfahrung als Ausweichstrecke für die B5 und den Berliner Autobahnring. Damit erst lenken Sie die von Ihnen vorhergesagten Blechlawinen in unsere „Stadt der Gärten“, zum Schaden für Falkensee. In diesem Jahr wird über den Landesstraßenbedarfsplan entschieden. Vorher ist die Landtagswahl. Es ist nicht schwer vorherzusagen, dass sich im September andere Stimmen durchsetzen. Lassen Sie das überholte Projekt der vergangenen Ära Stolpe einfach ruhen!
Mit freundlichen Grüßen Vorstand der Bürgerinitiative Schönes Falkensee e.V.
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