Bericht aus dem Ökogarten
Viel Schnee und wenig Hoffnung
Tief verschneit ist er, der Ökogarten nun schon seit Wochen, und bei dem trüben Wetter der ersten Februartage liegt er traurig da. Auch die im Dezember noch geschürten Hoffnungen auf einige Winterblüher haben nicht gehalten was sie versprachen. Der Frost war wohl doch zu lang und zu heftig.
Kein Wunder, dass das Gemüt der Gärtnerin an meiner Seite leidet und sie beteuert, sich schon gar nicht mehr vorstellen zu können, wie ein grüner Garten aussieht. Da hilft es wenig, wenn ich versuche ein paar positive Aspekte der Kälte anzubringen und erwähne, dass dadurch doch sicherlich viele Gartenschädlinge dezimiert würden. Ganz abgesehen davon, dass man sicherlich lange darüber streiten kann, was denn nun wirklich Schädlinge sind, ich erinnere nur an die Raupen, die zu Schmetterlingen werden. So erklärt mir meine Frau schnell, dass es über 40 Grad minus bedürfe, um die Miniermotte, die unserer Kastanie so zusetzt, ernsthaft zu schädigen. Bei den Nacktschnecken ist sie allerdings etwas optimistischer und hofft, dass es wenigstens davon im Frühling und Sommer weniger geben wird. Allerdings ist zu befürchten, dass die Mulchschichten in unserem Garten mancher Schnecke oder ihrer Brut das Überleben erleichtert hat.
Wie gut, dass es Samen- und Pflanzenkataloge gibt. Die trudeln jetzt ja nach und nach ein. Deren Lektüre lässt zumindest wieder erahnen, wie der Garten im Sommer aussehen könnte. Wenn das dann Wirklichkeit wird, gibt es bestimmt auch wieder mehr aus dem Ökogarten zu berichten. Bis dahin werde ich mich weiter bemühen, das Gemüt meiner Frau aufzuhellen. Bestimmt helfen mir die vielen Vögel an unserem Futterhaus dabei. Neben Rotkehlchen und Amsel erfreuen wir uns gemeinsam an fünf Meisenarten, neben der Kohlmeise und der Blaumeise kommen auch Schwanz-, Sumpf- und Haubenmeisen.
Wolfgang Levin