Der Platz am Bahnhof
Gäste in Falkensee, das ist ein eigenes Problem. Wer hätte nicht schon einmal Besuch aus Berlin erwartet, stand auf dem zugigen Bahnsteig und musste dann seine Gäste hinunter in den ungepflegten Tunnel führen, wo die Wände über und über bemalt sind, Teile davon manchmal gereinigt, aber nicht zu gut, und der Rest gleich wieder besprüht. Warum kann die Verwaltung den Tunnel nicht wirklich und regelmäßig sauber halten? Was nützen die Bilder auf den Fliesen, auf die unser Bürgermeister so stolz war, wenn sie nicht zu sehen sind? Sollte unsere Gäste nicht eine freundliche Atmosphäre empfangen? Wir als Gastgeber wollen uns doch nicht schämen müssen, wenn wir sie abholen!
Schon vielfach habe ich betont, immer wieder, der Bahnhof müsse von einer nassen Rampe zu einem Mittelpunkt der Stadt werden. Und wenn die Bahn dazu nicht bereit ist („Sie haben einen der besten Bahnhöfe, wir haben da etwas Schönes gebaut“ meinte seinerzeit der Beauftragte der Deutsche Bahn AG, Leister), muss die Stadt selbst die Initiative ergreifen. Die Bahn kann zwar der Stadt einen ordentlichen Bahnhof verweigern, aber sie kann ihr nicht verwehren, einen Bahnhofsvorplatz zu entwerfen, der einer selbstbewussten Stadt würdig ist. Irgendeine Bebauung ist dort wahrhaftig überflüssig. Es ist doch geradezu absurd, dass ein Fremder Omnibusse oder Taxis vom Bahnsteig aus sehen, aber nicht erreichen kann! Ob Fremder oder Gast, er muss Taxis und Omnibusse ohne Umstände finden, muss ohne Umwege abgeholt werden können.
Eigentlich ganz einfach: Der Bahnsteig öffnet sich unmittelbar zur Bahnstraße hin. Platz genug ist dort vorhanden, sehen Sie es sich mal an! Wenn der Zaun auf dem Bahnsteig weg ist, ein paar Stufen hinunter auf die Bahnstraße führen, dann wird zwischen Bahnsteig und Post ein freundlicher Platz liegen; von der Bahn aus auf der linken Seite befindet sich die Sparkasse, zur Rechten die Schlosserei Ziesecke. Die Sparkasse verlegt ihren Haupteingang an diesen Platz, zwischen das Fruchtgeschäft und den Imbiss, beide werden gebraucht. Auch die Schlosserei ist dort nicht fremd, wenn wir von einer für Fremde aufregenden Stadt sprechen. Bäume wachsen ja schon auf dem neuen Platz. Die Fläche unter den Bäumen wird mit einer bunten, großflächigen Musterung gestaltet.
In kurzer Zeit wird sich dieser Platz zwischen Bahn und Post zum beliebten Zentrum von Falkensee entwickeln, er wird sich auch für Liebespaare als heftige Konkurrenz des Gutsparks erweisen. Denn sich dort zu treffen bereitet weder den Falkenseern noch ihren Gästen Schwierigkeiten.
Ich meine: dieser kleine Platz ist so wichtig für Falkensee, dass die Verwaltung alles daransetzen muss, ihn zu verwirklichen.
Dieter Masuhr