Falkenseer Kurier |
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Unsere Region bündelt ihre InteressenAG West traf sich in FalkenseeEs sind die beiden Brandenburger Landkreise Havelland und Oberhavel, die Landeshauptstadt Potsdam, die Berliner Bezirke Reinickendorf und Spandau, neun Städte und Gemeinden sowie Vertreter von Verbänden, Vereinen und Landesbehörden, die sich in der Arbeitsgemeinschaft AG West zusammengeschlossen haben. Seit fast 10 Jahren kommen sie mehrmals jährlich zusammen, um zu überlegen, wie der Westen von Berlin und sein Umland gemeinschaftlich entwickelt werden kann. Das letzte Treffen fand in Falkensee statt. Auf der Tagesordnung standen neben der Vorstellung Falkensees als gastgebende Stadt, die Themen gesamträumliche Entwicklung, Verkehr, Einzelhandel und Informationensaustausch. Baudezernent Harald Höhlig führte zunächst aus, was sich in den vergangenen Jahren in Falkensee in den Bereichen Schul- und Kitabauten sowie dem Straßenbau getan hat, und welche Vorhaben mit der Einführung der Doppik, den geplanten Sportanlagen an der Rosenstraße, dem Campus neben der Europaschule und der Nordumgehung für die Zukunft anstehen. Nach diesem Überblick über die Entwicklung der größten Stadt des Kreises Havelland gab das Büro PFE die Ergebnisse einer Strukturdatenerhebung bekannt. Diese Erhebung ist einer der wichtigsten Arbeitsschwerpunkte, die die AG West mit auf den Weg gebracht hat. An Hand der vorgestellten Zahlen können die zusammengeschlossenen Kommunen ablesen, wohin ihre Entwicklung geht und darauf reagieren. Die erhobenen Daten nach Bevölkerungsentwicklung, Alterstruktur oder Arbeitsplatzschwerpunkten und das Hochrechnen auf das Jahr 2020 zeigen eine interessante Entwicklung. Insgesamt wird laut dieser Erhebung die Bevölkerung im betrachteten Raum zunehmen. Aber pro Gemeinde durchaus unterschiedlich. Eindeutig wird Falkensee für das Umland den größten Zuwachs zu verbuchen haben. Trotzdem lautet die Prognose, dass bereits 2015 die Zahlen an Erwerbstätigen und Kindern abnehmen und die der Rentner zunehmen wird. Für die in der AG zusammengeschlossenen Kommunen sind das Ergebnisse, die sie zum einen intern in ihren Planungen verwerten können. So zum Beispiel bei Überlegungen, ob der Bau weiterer Kitas und Schulen sinnvoll ist. Aber auch für den Blick auf die gemeinsame Entwicklung, die bekanntlich nicht vor Gemeinde-, Stadt- und Landesgrenzen aufhört, enthalten die Daten interessante Informationen. Dabei geht es darum, die Stärken und Schwächen der Region zu analysieren, um daraus Interessen zu formulieren. Diese Interessen sollen nicht zuletzt in die gemeinsame Landesplanung von Berlin und Brandenburg fließen. Die Kommunen hoffen, dass dieser länderübergreifende Prozess von unten nach oben erfolgt. Mit am Tisch der AG West ist ein Vertreter der gemeinsamen Landesplanungsabteilung. Auf ihn richtigen sich die Hoffnungen, dass die jahrelangen Erfahrungen der Zusammenarbeit von Berliner Bezirken und Brandenburger Gemeinden, aber auch die notwendigen Weichen für die westliche Region in die Landesplanung einfließen werden. In den kommenden Sitzungen werden sich die Mitglieder der AG West intensiv weiter mit diesem Thema beschäftigen. Ganz handfest wird die Zusammenarbeit der AG Mitglieder dort, wo es zum Beispiel um Wegevernetzungen geht. Der Falkenseer Grünflächenamtsleiter Thomas Zylla verwies in dieser Sitzung beim Tagesordnungspunkt „Radwegevernetzung im Westraum“ darauf, dass der Radweg der Sympathie, der zentrale Radweg von Spandau durch Falkensee bis Brieselang, bereits um weitere 740 Meter fertig gestellt und gerade erst eingeweiht wurde. Mit Brieselang sei zudem eine einheitliche Beschilderung abgestimmt, denn dort soll der Radweg weitergeführt werden. Geplant ist das Anlegen eines Katastersystems, in dem alle Rad- und Wanderwege der Region aufgelistet werden. Im kommenden Jahr will sich die AG West dann konzeptionell mit einem einfachen Beschilderungssystem beschäftigen, an dem sich alle zusammengeschlossenen Kommunen beteiligen. Denn nichts ist für den Tourismus hinderlicher, wenn jede Gemeinde seine Rad- und Wanderwege anders ausschildert und der Tourist nicht mehr die entsprechenden Wege findet. Insofern stieß der Appell des Planungsbüros Szamatolski auf offene Ohren, die Entwicklungen in der Döberitzer Heide oder dem Krämer Forst nicht aus dem Blick zu verlieren und bei eigenen infrastrukturellen Planungen mit zu bedenken. Die kurzen Wege, das Besprechen von Problemen und Auffassungen an einem Tisch sowie die Kompetenz aus verschiedenen Bereichen sind es, die den Erfolg der AG West ausmachen. Dafür hat die AG West, wie die anderen Arbeitsgemeinschaften AG Nord, AG Ost und AG Süd um Berlin, im Oktober eine Anerkennung vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erhalten. Die Arbeitsgemeinschaften gelten als erfolgreiche Beispiele interkommunaler Kooperationen und daran wollen die Mitglieder weiterarbeiten. red |
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