Keine S-Bahn für Falkensee?
S-Bahn-Verlängerung bis Falkensee führt zu zurückgehenden Fahrgastzahlen in der Gartenstadt
Die Landtagsabgeordnete Barbara Richstein hatte sich am 3. November 2006 mittels einer parlamentarischen Anfrage zur Standardisierten Bewertung eines S-Bahn-Ausbaus von Berlin-Spandau nach Falkensee an die Landesregierung gewandt. Nunmehr liegt die Antwort der Landesregierung vor.
Dazu Barbara Richstein:
„Mit meiner Anfrage wollte ich erfahren, wie hoch die Realisie-rungschancen einer S-Bahnver-längerung nach Falkensee wirklich sind und mit welchem finanziellen und zeitlichen Horizont zu rechnen wäre. Leider ist das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung die entscheidenden Antworten schuldig geblieben. Dennoch sind einige Ausführungen hoch interessant. Beispielsweise räumt das Ministerium ein, dass ´die bisher untersuchten Varianten für die S-Bahn-Verlängerung von Berlin- Spandau nach Falkensee zwar zu einem gesamtwirtschaftlich positiven Ergebnis kommen,
jedoch eine Reduzierung der Reisendenzahlen im Raum Falkensee zu erwarten ist.´ ... Auch ist interessant, dass die Landesregierung zwar grundsätzlich an einer Verlängerung der S-Bahn bis Falkensee festhält, aber eine abschließende Bewertung der Maßnahme erst nach Vorliegen der Endfassung der Standardisierten Bewertung treffen will und zwar unter Berücksichtigung der dann dem Land zur Verfügung stehenden Mittel für den Schienenpersonennahverkehr. Das heißt im Klartext nichts anderes, als dass vor dem Hintergrund der Absenkung dieser Mittel der Betrieb als solcher fraglich ist. Damit ist für mich jetzt schon klar, dass die von Landrat Dr. Schröder propagierte Mischvariante finanziell nicht umsetzbar ist.“
Ergänzend sagt die falkenseer CDU-Bürgermeisterkandidatin Daniela Zießnitz: „So wünschenswert der Betrieb beider Systeme unter Beibehaltung der jetzigen Bedienungsfrequenz wäre, so unrealistisch ist dies doch. Deshalb trete ich auch weiterhin für eine erprobte, bewährte und schnelle Regionalbahn ein. Die dauernde Hinhaltetaktik zugunsten der S-Bahn hat zu immer mehr Einschnitten bei der Regionalbahn geführt. Man sollte sich deshalb endlich auf die Stärkung dieses einen Verkehrssystems konzentrieren und dafür die Kräfte bündeln. Nur so können wir gemeinsam für die Menschen der gesamten Region etwas erreichen.
Ich fordere die Landesregierung auf, den Pendlerinnen und Pendlern nicht weiter Sand in die Augen zu streuen, sondern sich endlich klar und deutlich für einen bedarfsgerechten Regionalbahnverkehr zu positionieren.“
Roger Lewandowski