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Porträts der ZeitEin Nachbericht zu der großen Ausstellung mit Werken von Dieter MasuhrDie große Ausstellung mit Werken von Dieter Masuhr, fast eine Retrospektive zu Lebzeiten, unter dem Titel „Porträts der Zeit“ in der Kommunalen Galerie in Berlin Wilmersdorf am Hohenzollerndamm 176 ist seit Sonntag, dem 9.7.06 wieder geschlossen. Ich kann also niemanden mehr bewegen, diese großartige Schau in den über drei Geschosse gehenden lichtdurchfluteten Räumen der Galerie zu besuchen. Und dennoch lohnt es, davon zu berichten. Nicht nur weil Dieter Masuhr zu den Mitbegründern dieser Zeitung gehörte und in ihr, so lange er gesund war, vieles veröffentlicht hat, sondern weil sie eine einmalige Gelegenheit war, sich über das vielfältige Werk von Dieter Masuhr zu informieren. Porträts der Zeit, das waren nicht nur Porträts von Menschen aus unterschiedlichen Zeiten, sondern viel umfassender verstanden, Bilder, die bestimmte Zeiten, ihre Umstände und Ereignisse porträtieren. Dazu gehörten auch Bilder aus seiner frühen Zeit, Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Oft politische Bilder, z.T. sehr plakativ, aber den Nerv der Zeit treffend mit Titeln wie „ Krieg in Vietnam, Abtreibung, Diskutieren sowie Theorie und Praxis“. Dieter Masuhr ist ein Jahr jünger als der Verfasser und ist in etwa zur gleichen Zeit aus der Provinz ins damalige West-Berlin gekommen. Er kannte sich aus im Milieu dieser Zeit und hat das in seinen Bildern verarbeitet. Da werden viele Erinnerungen wach. Aber West-Berlin, wo er seit 1959 lebte und studierte, war nicht sein alleiniges Zuhause. Wer seinen Lebenslauf, der in der Ausstellung aushing, liest, wird fast erschlagen von der Fülle seiner Stationen und Aktivitäten an vielen Brennpunkten des Weltgeschehens. Von all dem kann man in seinen Bildern erfahren. Menschen und Landschaften aus Nicaragua, Jamaika, Bosnien und Palästina, um nur einige zu nennen. Wolfgang Levin |
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