Eine Bürger-Solaranlage für Falkensee
04-2005
Als ersten konkreten Schritt nach dem Beschluss der Stadtverordneten Versammlung zum Beitritt Falkensees zu der Imagekampagne SOLARLOKAL hatten die Lokale Agenda 21 Falkensee und der BUND am 5. April zu einer Informationsveranstaltung über die Photovoltaik und die Einspeisung des damit gewonnenen Stromes in das öffentliche Netz eingeladen.
Nach technischen Informationen und Erläuterungen zur Imagekampagne berichtete Frau Dr. Elke Seidel aus Beelitz von ihrem Einsatz für erneuerbare Energien im Landkreis Potsdam-Mittelmark und von den Erfahrungen beim Aufbau der 1. Brandenburger Bürger-Solar-Anlage in Beelitz. So konnte sie z.B. darauf verweisen, dass nach einem Kreistagsbeschluss 2001 die e.dis der Verwaltung jährlich die Daten zur Verfügung stellt aus der hervorgeht, wie viel des in den einzelnen Gemeinden verbrauchten Stromes auf dem Gebiet der jeweiligen Gemeinde selbst mittels erneuerbarer oder besonders umweltschonend erzeugter Energie gewonnen wird. Die dazu gezeigte Statistik versetzte die Zuhörer in Erstaunen, zeigte sie doch, dass in einigen Gemeinden des Landkreises Potsdam-Mittelmark der gesamte Stromverbrauch bereits durch in der Gemeinde selbst erzeugten Strom abgedeckt wird dabei handelt es sich weitgehend um Windenergie- und dass viele andere sich in einer Größenordnung von 15 20 % bewegen. Es wäre sicherlich zu begrüßen, wenn auch für den Landkreis Havelland entsprechende Werte veröffentlicht würden, auch wenn Falkensee vermutlich ganz weit unten rangieren würde. Das aber soll ja durch SOLARLOKAL verändert werden.
Nachdem in den vorangegangenen Diskussionen die Schwierigkeiten und die Vielzahl zu beachtender Details bei dem Anbringen einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach eine große Rolle spielten, wirkte der Bericht von Frau Dr. Seidel übrigens eine Medizinerin und keine Ingenieurin, über die Bürger-Solar-Anlage in Beelitz auf die meisten Zuhörer elektrisierend. Wurde doch hier eine Möglichkeit aufgezeigt, gemeinsam ein Projekt zu realisieren, das für den Einzelnen schwer zu stemmen ist. Durch gemeinsames Handeln können auch die Kosten für eine größere Anlage aufgebracht werden und jeder einzelne kann entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten etwas zum Klimaschutz beitragen und die Nutzung der Sonnenenergie voranbringen. Die Gesetzeslage bringt es außerdem mit sich, dass dabei für das eingesetzte Kapital noch eine Rendite herausspringt.
Am Beispiel Beelitz ist das so gelaufen: Man hat zunächst eine Informationsveranstaltung durchgeführt und dann die 1.Brandenburger-Bürger-Solar GbR mit 15 Gesellschaftern gegründet. Ihr sind dann weitere Bürger beigetreten und haben Anteile von 250 bis 1000 Euro gezeichnet. Für die geplante 10 kW Anlage war eine Investitionssumme von 56 000 Euro erforderlich. Als diese beisammen war, wurde die Anlage auf dem Dach eines öffentlichen Gebäudes installiert und im November 2004 Betrieb genommen.
Man erwartet eine gesetzlich garantierte jährliche Einspeisungsvergütung von 4635 Euro bei einer Einspeisung von 8500 kW. Das ergibt, auf die voraussichtlich Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren gerechnet, einen Ertrag von 1600 Euro auf eine Einlage von 1000 Euro. Die vollständige Rückzahlung der Einlage und die Auszahlung des Gewinns erfolgen regelmäßig über 20 Jahre, im aufgeführten Beispiel mit 80 Euro im Jahr. Nach den laienhaften Berechnungen des Verfassers ergibt sich daraus bei einer angenommenen gleich bleibenden Tilgung von 5% auf die Einlage eine Anfangsverzinsung von 3%, die nach 5 Jahren bereits 4%, nach 10 Jahren 6% und nach 15 Jahren 12% beträgt.
Frau Dr. Seidel hatte ihren Bericht so mitreißend und überzeugend gegeben und dabei alle Skeptiker darauf hingewiesen, das man wollen und anfangen müsse, wenn etwas erreicht werden soll, dass sich aus der Versammlung heraus sogleich ca. 20 Interessenten für eine Bürger-Solar-Anlage in Falkensee eintrugen.
Zunächst wird die Gruppe Umwelt-Klima-Energie der Agenda 21 das Projekt vorantreiben. Ansprechpartner sind Erika und Günther Knöppler, Tel. 03322-242655. Dort können sich weitere Interessenten melden, und es werden noch viele gebraucht.
Der Falkenseer Kurier unterstützt das Projekt und wird laufend darüber berichten. Packen wir es an, es muss doch möglich sein, in Falkensee bis Ende 2005 eine Bürger-Solar-Anlage zu installieren, jetzt ist bürgerliches Engagement gefragt! Weitere Informationen sind auch auf der Internetseite der Lokalen Agenda 21 Falkensee (www.agenda21-falkensee.de) zu finden,
Wolfgang Levin
05-2005
In seiner letzten Ausgabe (April/Mai 05) hatte der Falkenseer Kurier von ersten Überlegungen zur Errichtung einer Bürger-Solar-Anlage in Falkensee im Rahmen der Imagekampagne SOLARLOKAL nach dem Vorbild der 1. Brandenburger-Bürger-Solar GbR in Beelitz berichtet. Inzwischen haben sich diese Überlegungen weiter konkretisiert. Am 7. Mai haben sich 10 Akteure der Lokalen Agenda 21 Falkensee und Interessierte für eine Photovoltaikanlage zusammengefunden und ihre Bereitschaft bekundet, ehrenamtlich an dem Projekt mitzuarbeiten und sich an der Finanzierung zu beteiligen. Kurzfristig soll jetzt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) mit Haftungsbeschränkung auf den Gesellschaftsanteil gegründet werden, die dann die Finanzierung und Umsetzung des Projektes übernimmt. Die geplante Anlage soll mindestens eine Größe von 10 KWp haben und möglichst auf dem Dach eines öffentlichen Gebäudes errichtet werden.
Zum Initiativkreis gehören neben anderen ein Rechtsanwalt, ein Bauingenieur, ein Elektrofachbetrieb und ein Bankkaufmann, so dass schon dadurch eine ordnungsgemäße Durchführung des Projektes gewährleistet ist.
Mitbürger/innen, die an einer Beteiligung oder an zusätzlichen Informationen interessiert sind, können sich bei Günther Knöppler unter 03322-242655 oder:
[email protected] melden.
06-2005 - Teil 3
Wenn der Leser diese Ausgabe des Falkenseer Kuriers in Händen hält wird ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Bürger-Solar-Anlage in Falkensee getan sein.
Am Donnerstag, dem 16.6.05 um 19 Uhr (nach Redaktionsschluss) findet die Gründungsversammlung der 1.Bürger-Solaranlage Falkensee GBR mbH im Haus am Anger (Falkenhagener Straße 16) statt Diese Gesellschaft wird der Verhandlungs- und Vertragspartner gegenüber Grundstücks- (Dach)eigentümern, dem Netzbetreiber EDIS und Anlagenanbietern sein. Sie wird Eigentümerin der Anlage, verkauft den Strom zu einem für 20 Jahre garantierten Festpreis an die EDIS und zahlt die Gewinne aus der Einspeisungsvergütung an die Gesellschafter aus.
Gesellschafter kann jeder mit einer Mindestbeteiligung von 250 Euro werden. Eine Obergrenze für die Beteiligung eines Einzelnen wird auf 10 000 Euro festgelegt.
Nach vorläufigen Schätzungen werden sich die Kosten für die geplante 10 KW Anlage in einer Größenordnung von 60 70 000 Euro bewegen.
Vorverhandlungen zu zwei möglichen Standorten für die Anlage werden derzeit geführt. Sobald die Standortfrage geklärt ist können ein konkretes Projekt erstellt und verbindliche Kosten ermittelt werden. Spätestens dann müssen genügend Gesellschafter für die Finanzierung des Projektes gefunden werden. Die Initiatoren sind davon überzeugt, dass dies in einer Stadt wie Falkensee mit einem großen Kreis in Umweltfragen engagierter und an nachhaltiger Energieerzeugung interessierter Bürger gelingen wird.
Infomaterial und den Gesellschaftervertrag erhalten sie bei Günther Knöppler unter 03322-242655 oder per eMail unter [email protected].
07-2005 - Zwischenbericht
Die vielen Sonnentage dieses Sommers legen wieder die Frage nahe, wie die riesige natürliche Energiequelle Sonne mitgenutzt werden kann, damit der gewaltige Energiebedarf, den wir Menschen täglich verursachen, abgedeckt werden kann.
Wenn dann gleichzeitig im politischen Raum diskutiert wird, die Atomreaktoren länger laufen zu lassen als bisher geplant, oder gar den Atomausstieg ganz rückgängig zu machen, so bekommt das Vorhaben, in Falkensee eine Bürgersolaranlage zu errichten, eine neue Aktualität. Die Initiatoren sind deshalb auch nicht untätig. So wurde, wie angekündigt, vor vier Wochen die 1.Bürgersolaranlage Falkensee GbRmbH gegründet. Sie besteht zunächst aus dem kleinen Kreis der Initiatoren und bringt auch erst etwa 10% des erforderlichen Kapitals auf. Zum Geschäftsführer wurde Günther Knöppler gewählt. Mit der Gründung der Gesellschaft ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass konkret über die Nutzung von Dächern öffentlicher Gebäude oder sozialer Einrichtungen mit den Eigentümern verhandelt werden kann.
Neben der Finanzierung und der Auswahl geeigneter Dächer bedarf auch die technische Umsetzung der Pläne eingehender Überlegungen. Statische und konstruktive Voraussetzungen müssen geklärt und Angebote eingeholt werden.
Für die beiden in Aussicht genommenen Dachflächen, das Dach des Waldflügels des Lise-Meitner-Gymnasiums und eines der Hallendächer der Theodor Fiedler Werkstätten für behinderte Menschen in der Spandauer Strasse laufen diese Untersuchungen, nachdem von den jeweiligen Gebäudeeigentümern die grundsätzliche Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit bekundet wurde.
Spätestens Anfang August soll diese Klärung abgeschlossen sein. Wenn alle Fragen positiv beantwortet werden, soll dann zunächst für eines der beiden Objekte ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden, auf dessen Grundlage dann im Oktober/November des Jahres die Photovoltaikanlage errichtet wird.
Spätestens Ende August wird auch der endgültige finanzielle Rahmen feststehen, so dass dann zusätzliche Mitglieder für die Gesellschaft gewonnen werden müssen. Der Falkenseer Kurier wird dazu in der nächsten Ausgabe detailliert berichten.
Alle Interessenten können sich aber schon jetzt für weitere Auskünfte an Günther Knöppler wenden. ( Tel.03322-242655 oder: [email protected])
5. Zwischenbericht 08-2005
Es wird ernst! Inzwischen steht es fest, dass die erste Bürgersolaranlage in Falkensee auf einem der Dächer der Werkstatt für behinderte Menschen in der Spandauer Strasse errichtet werden kann. Der Dachmietvertrag liegt unterschriftsreif vor. Durch mehrere Angebote verschiedener Anbieter ist der Kostenrahmen weitgehend abgeklärt. Letzte technische Details zur Montage der Anlage müssen noch geklärt werden.
Jetzt geht es darum, weitere Gesellschafter zu finden, die sich mit mindestens 250 Euro und max. 10 000 Euro an den Gesamtkosten von ca. 54 500 Euro beteiligen. Bei einer Eigenkapitalrückführung von 5% (über die Gesamtlaufzeit von 20 Jahren) ergibt sich nach den jetzt vorliegenden Berechnungen bei einer anfänglichen Verzinsung von 2,26% p.A. und einer Verzinsung von 28,13% im letzten Jahr eine mittlere Verzinsung von 3,85% p.A. über die 20 Jahre.
Was aber mindestens genau so wichtig ist, über die 20 Jahre wird durch die 10 KW Solaranlage ein Kohlendyoxidausstoß von 103.746 kg vermieden.
Weitere Einzelheiten können der rechts stehenden Anzeige entnommen werden.
6. Zwischenbericht: 09-2005
Das erste Etappenziel ist erreicht, 36 Gesellschafter haben ein Gesamtkapital von 29.250 Euro aufgebracht und damit die Voraussetzung geschaffen, dass die Restfinanzierung bis zur Investitionssume in Höhe von 54 500 Euro für die 10 KW Photovoltaikanlage gegebenenfalls durch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau über die Umweltbank Nürnberg möglich ist. Auf der Gesellschafterversammlung am 29. 9. soll endgültig über den Standort (Werkstatt für behinderte Menschen in der Spandauer Strasse in Falkensee) und die Auftragsvergabe entschieden werden, so dass berechtigte Hoffnung besteht, dass die Anlage noch in diesem Jahr montiert werden kann.
Damit ist das erste konkrete Projekt im Rahmen der bundesweiten Aktion „Solar Lokal“, zu der sich die Falkenseer Stadtverordnetenversammlung bekannt hat, angeschoben worden. Bleibt die spannende Frage, was tragen Stadtverwaltung und Stadtverordnete in Zukunft zu der Aktion bei, damit sie nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt.
Für die Bürgersolaranlage sind weiterhin Gesellschafter mit Einlagen von 250 bis 10.000 Euro jederzeit willkommen und auch noch notwendig
7.Zwischenbericht: Die Gesellschafterversammlung gibt „grünes Licht“.
Die „1.Bürgersolaranlage Falkensee GbR mbH“ hielt am 29.09. ihre erste Gesellschafterversammlung ab. Darin wurden die Weichen für die Errichtung der ersten Photovoltaikanlage mit breiter Bürgerbeteiligung in Falkensee gestellt. Die Gesellschafter (derzeit sind es 41) fassten den Beschluss, die Anlage auf dem Dach der Werkstatt für behinderte Menschen „Theodor Fiedler“, Spandauer Strasse 113 zu errichten. Da Gesellschaftereinlagen von mehr als 40 000 Euro zugesagt sind, ist nur noch eine Darlehnsfinanzierung von 14 000 Euro erforderlich, die die Geschäftsführung über die Umweltbank regelt. Es wurde ebenfalls die Entscheidung über den Errichter der Anlage getroffen, so dass die Realisierung voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen kann (November). Solange der Darlehnsvertrag noch nicht abgeschlossen ist, können sich noch weitere Interessenten beteiligen. Danach werden sofort die Bemühungen gestartet in 2006 die zweite Bürgersolaranlage zu realisieren, diesmal hoffentlich auf einem Schuldach. Dafür werden weitere Interessenten schon jetzt gesucht.
Günther Knöppler, Fröbelstrasse 4a, 14612 Falkensee, Tel. 03322-242655, Fax 01212-549150238, E-Mail:[email protected].
8.Feierliche Inbetriebnahme - 1. Bürgersolaranlage in Falkensee - 01-2006
Am Sa. 11. Feb. um 11 Uhr wird die 10 KW Photovoltaikanlage auf dem Dach der Werkstatt für behinderte Menschen Theodor Fliedner (Spandauer Strasse 113 in Falkensee, neben Möbel Boss) offiziell in Betrieb genommen. Seit dem 21.12.05 läuft dort der Probetrieb.
Errichtet wurde die Anlage von der „1. Bürgersolaranlage Falkensee GbR mbH“. In dieser Gesellschaft haben sich 48 Anteilseigner, die meisten von ihnen aus Falkensee, zusammengeschlossen und ein Eigenkapital von 40 000 Euro aufgebracht. Zusammen mit einem Kredit der Umweltbank in Höhe von 12 000 Euro kam so die Investitionssumme von 52 000 Euro zusammen.
Die ersten Überlegungen zur Errichtung einer Bürgersolaranlage gehen auf den Frühsommer 2005 zurück. Im Zusammenhang mit dem Beitritt der Stadt Falkensee zur Imagekampagne „Solar Lokal“ durch einen Beschluss der SVV trafen sich auf Initiative der Agenda 21 Gruppe und der Ortsgruppe Falkensee des BUND interessierte Bürger, um zu überlegen, wie und wo eine solche Anlage in Falkensee zu realisieren wäre. Mit großem Einsatz der Beteiligten und viel unbezahlter ehrenamtlicher Arbeit gelang es dann, innerhalb eines halben Jahres ein geeignetes Dach, einen preisgünstigen Anbieter und genügend Anteilszeichner zu finden.
Den Initiatoren und den heutigen Anteilseignern geht es bei dem Projekt um einen persönlichen Beitrag, zur Umweltentlastung durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Aus der Erfahrung, dass eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des eigenen Hauses meist die finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen überschreitet oder aus technischen Gründen gar nicht möglich ist, entstand die Idee der Bürgersolaranlage, um so gemeinsam mit Anteilen von 250 bis 10000 Euro das Ziel zu erreichen.
Bei der zur Realisierung gegründeten Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) handelt es sich nicht, wie manch einer vermuten mag, um eine Steuerabschreibungsgesellschaft für Großverdiener, wie es sie ja in großer
Anzahl dank des deutschen Steuerrechtes gibt. Vielmehr hat sich in ihr eine Gruppe von Bürgern zusammen gefunden, die für einen begrenzten Zeitraum (20 Jahre) Kapital zu Verfügung stellt, um umweltschonende Energiegewinnung zu ermöglichen. Das Kapital fließt über einen Zeitraum von 20 Jahren mit jährlich 5% an die Anlieger zurück. Außerdem wird die zu erwartende Vergütung des ins öffentliche Netz eingespeisten Stromes eine Verzinsung des Kapitals ermöglichen, die die Inflationsrate ausgleicht, so dass nach 20 Jahren, wenn alles gut geht, das eingesetzte Kapital mit gleicher Kaufkraft wieder zur Verfügung steht. Das ist kein großes Geschäft, aber es geht auch nicht um Spenden dabei.
Dies alles soll in der Feierstunde zur offiziellen Inbetriebnahme noch einmal erläutert und gewürdigt werden. Dazu hoffen die Initiatoren auch auf die Teilnahme verantwortlicher Politiker von Kreis und Stadt, können sie doch auch mit dazu beitragen, dass das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Energiepolitik wächst.
Nun ist natürlich eine 10 KW Anlage mit einer prognostizierten jährlichen Leistung von 8500 KWh nur ein Tropfen auf den heißen Stein und deckt bei weitem nicht den Stromverbrauch der 48 Anteilseigner. (Der Stromverbrauch des Verfassers für sein EFH mit 2 Pers. liegt allein schon bei etwa 5.000 KWh). Kleine Schritte führen bekanntlich aber auch zum Ziel, und immerhin ist mit der angegebenen Jahresleistung die Vermeidung eines CO2 Ausstoßes von 5.281 kg pro Jahr verbunden gegenüber einer Stromerzeugung in herkömmlichen Kohlekraftwerken.
Weil Bürgersolaranlagen deshalb sinnvoll und zukunftsweisend sind, wird weiter gemacht und noch in diesem Jahr die 2. Bürgersolaranlage errichtet. Diesmal, so hoffen sie, wird dafür in Abstimmung mit der Stadtverwaltung ein Schuldach gewählt werden können, besonders geeignet erscheint das der Europaschule am Gutspark. Einige Interessenten für die neue Anlage sind schon vorhanden, jeder weitere kann sich am 11.2. informieren oder sich an G. Knöppler, ([email protected], 03322-242655) wenden.
Und wenn Sie, liebe Leser, dieser Tage bei winterlichem Sonnenschein einen Mitbürger mit besonders strahlendem Gesicht sehen, so könnte es sich um einen Miteigentümer der neuen Solaranlage handeln, bringt doch auch ein Wintersonnentag einen Ertrag von 27 KWh. Gleiches gilt für besonders traurige Gestalten an trüben Wintertagen, weil dann der Ertrag gegen null geht.
Festliche Inbetriebnahme der Bürgersolaranlage in Falkensee
Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch den Geschäftsführer der ersten Bürgersolaranlage Falkensee GbR mbH, Herrn Knöppler, und Reden des Landrates, Herrn Schröder, der Finanzreferentin der Stadt Falkensee, Frau Schulz, in Vertretung des urlaubenden Bürgermeisters, sowie Vertretern des BUND, der Lokalen Agenda 21 Falkensee, der Grünen und der Herstellerfirma, Solarwerkstatt Berlin, sowie eines Grußwortes von Herrn Haase vom Landesausschuss für Innere Mission als Hausherrn wurde die Photovoltaikanlage auf einem der Dächer der Werkstatt für behinderte Menschen in der Spandauer Strasse in Falkensee am 11.2.06 offiziell in Betrieb genommen. Alle Redner lobten das bürgerschaftliche Engagement für eine nachhaltige Energiegewinnung, das mit dieser ersten Bürgersolaranlage im Landkreis Havelland bewiesen wurde und machten Mut, auf dem begonnenen Weg weiterzumachen. Noch vor Ende der Veranstaltung zeigte sich an dem sonst trüben Wintertag kurz die Sonne, spendierte ein paar Watt und demonstrierte so Ihre Zustimmung.
Die Initiatoren der Anlage werden sich nun nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes einem nächsten zuwenden und hoffen, dafür die Stadt Falkensee als Dacheigner zu gewinnen, damit die neue Anlage auf der Europaschule am Gutspark noch in diesem Jahr installiert werden kann. Die Rede von Frau Schulz auf der Veranstaltung lässt hoffen, dass das gelingen kann.
Interessenten für eine Beteiligung von 250 bis 10 000 Euro an der neuen Anlage werden noch gesucht. Sie können sich bei Herrn Knöppler melden und sich vormerken lassen. Tel. 03322-242655, Fax. 01212-549150238, Email: [email protected]
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Leserbrief zu: „Feierliche Inbetriebnahme 1.Bürgersolaranlage in Falkensee“ (Falkenseer Kurier Nr.1, Jahrgang 4, 2006-01-2006)
Es ist bewundernswert, dass Brandenburger Bürger keine Kosten scheuen, um einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten .Es ist verlockend, jährlich 5281 kg Kohlendioxid zu vermeiden, indem Solarenergie genutzt wird. Würden allerdings 50 Bürger jährlich 500 km weniger Auto fahren, so würden sie dieselbe Menge Kohlendioxid vermeiden, dabei etwa 50 Euro pro Jahr einsparen und bei Anlage der gesparten Beträge nach 20 Jahren jeweils über 1360 Euro verfügen. Gemeinsam hätten diese Bürger die Summe von 68 000 Euro.
Etwa auf den gleichen Betrag kommen die Investoren und der Kreditgeber nach 20 Jahren Betrieb der Bürgersolaranlage bei einer Produktion der angestrebten 8500 kWh pro Jahr.
Der Unterschied in den beiden Beiträgen zur Minderung der Kohlendioxidemission besteht nun darin, dass im Falle der Solaranlage das Geld nicht durch persönliche Einsparung generiert wird, sondern durch eine Umlage, die alle Bürger Brandenburgs, - die allerdings vorher nicht gefragt wurden - , über ihre Stromrechnung bezahlen
Die Vergütung für den eingespeisten Strom in das öffentliche Netz beträgt etwa 54 cts/kWh, der Strom aus konventionellen Kraftwerken 3-4 cts/kWh. Die Differenz von 50cts/kWh oder von 4250 Euro/Jahr wird auf den Strompreis umgelegt. Würden 8 Investoren den erzeugten Strom selbst nutzen, so würde sich deren Stromrechnung um jeweils jährlich um 500 Euro erhöhen.
Die Solarenergienutzung im Weltall ist eine sinnvolle Energieversorgung von Satelliten und Weltraumstationen. Die Einschränkungen auf der Erde, begrenzte Sonnenstunden keine sinnvolle Speichertechnik und erhöhter Strombedarf nach Sonnenuntergang erfordern die gleich Verfügbarkeit konventioneller Kraftwerke.
Es ist zu bedenken, dass eine Million Solaranlagen der angesprochenen Bürgersolaranlage erforderlich sind, um die Leistung eines 1000 MW Kraftwerkes konventioneller Technik zu erbringen. Die Erstellung dieser Solaranlagen erfordert eine Investitionssumme von 52 Milliarden Euro im Vergleich zu der Investitionssumme von 2 Milliarden Euro für das konventionelle Kraftwerk. Deutschland verfügt über eine Kraftwerkskapazität von ca, 80 000 MW. Es ist nicht vorstellbar, dass der Ausbau der Solartechnik ohne erheblichen Schaden für die deutsche Volkswirtschaft möglich ist. Idealismus darf wirtschaftliche Realitäten nicht ignorieren.
Dr. Rolf Wetzel
10.Es geht weiter mit der Erzeugung von Solarenergie in Falkensee
In diesen sonnigen Tagen des Mai lacht das Herz der Solarfreunde. In der ersten Hälfte des Monats hat die erste Bürgersolaranlage Falkensee auf dem Dach der Werkstatt für behinderte Menschen in der Spandauer Straße täglich im Mittel 50,8 kWh Strom erzeugt, was einem Erlös von 27,70 Euro entspricht. Seit Inbetriebnahme am 21.12. 2005 sind mit der Kraft der Sonne 2360 kWh erzeugt worden mit einem Erlös von ca. 1430 Euro. Obwohl die sonnenreiche Zeit des Jahres gerade erst begonnen hat, sind schon jetzt fast 30 % der prognostizierten Jahresleistung erbracht. Es deutet also alles darauf hin, dass diese Prognose stimmt, ja, dass sie sogar übertroffen wird.
Das hat den Initiatoren Mut gemacht, so dass Sie am 18. Mai die zweite Bürgersolaranlage Falkensee GbRmbH gegründet haben. Diesmal soll eine dreimal so große Anlage mit 30 kW auf dem Dach der Europaschule am Gutspark gebaut werden. Die notwendigen Gelder sollen bis zum Spätherbst zusammen gekommen sein, so dass die Anlage noch in diesem Jahr in Betrieb gehen kann.
Interessenten, die bereit sind, sich mit Einlagen von 25010 000 Euro zu beteiligen, können sich bei Günther Knöppler telefonisch unter 03322-242655, per Fax unter 01212-549150238 oder per E-Mail unter [email protected] melden und Informationsmaterial anfordern.
11. SOFA 06 IST STARTBEREIT
Das hätten noch im Spätsommer selbst die größten Optimisten kaum für möglich gehalten, aber es ist geschafft. Das Eigenkapital in Höhe von 100 000 € für die 30 KW Photovoltaikanlage auf dem Dach der Europaschule am Gutspark ist fast zusammen. Die Restsumme soll bis zum Montagebeginn Anfang Dezember durch eine Werbekmpagne unter den Eltern und Lehrern der Schule noch aufgebracht werden. Damit kann die zweite Bürgersolaranlge Falkensee (SOFA 06) noch vor Jahresende ans Netz gehen. Ab 2007 können dann die Schüler der Europaschule konkret erleben, was die Sonne zur Stromversorgung beitragen kann und lernen, wie dadurch die Schadstoffemission reduziert wird. Die Sonne schickt keine Rechnung und Solarstrom verursacht keine CO²-Emissionen.
W.L.
05-2007 - Erfolg der GbRmbH im ersten Geschäftsjahr
Am Freitag, dem 11.5.07 wurde auf der Versammlung der Anteilseigner der 1.Bürgersolaranlage Falkensee GbRmbH (SOFA 05) das Betriebsergebnis des Jahres 2006, in dem die Anlage auf dem Dach der Werkstatt für behinderte Menschen in der Spandauer Straße in Falkensee erstmalig über 12 Monate im Betrieb war, vom Geschäftsführer, Herrn Günther Knöppler, vorgestellt.
Insgesamt wurden 9005,87 KWh erzeugt, für die eine Einspeisungsvergütung von 4910,90 Euro verbucht werden konnte.
Nach Abzug der Betriebskosten, Rücklagen, Zinszahlungen und Tilgung entstand ein Reingewinn von 3200 Euro . Bei einem eingesetzten Kapital von 40.000 Euro ergibt dies je 1000 € Kapitaleinlage eine Ausschüttung von 80 Euro = 8 %. Davon sind 5% als Rückführung des eingesetzten Kapitals anzusehen (die Rückführung erfolgt über die prognostizierte Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren), so dass eine tatsächliche Verzinsung von 3% gegeben ist. Diese liegt deutlich über der prognostizierten Verzinsung von 2,26%.
Die Anteilseigner begrüßten das Ergebnis und sahen sich in ihrem Engagement bestätigt, zumal durch die solar gewonnene Energie ca. 5650 kg CO2 Ausstoß gegenüber herkömmlichen Kraftwerken eingespart wurden.
w.l.
Wolfgang Levin