Aktionstag in der „Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide“
Das enorm hohe Interesse an der Döberitzer Heide seitens der Förderer veranlasste die Heinz Sielmann Stiftung, exklusiv ihre Förderer und Spender zu einem „Aktionstag“ am 13.08.05 vor Ort auszurichten. Der vor kurzem 88 Jahre alt gewordene Heinz Sielmann nebst Gattin Inge ließen sich es nicht nehmen, eigens für dieses Ereignis in die Döberitzer Heide anzureisen.
Die Veranstaltung gab Einblicke in die aufwändige Planung und die hehren Ziele des Projektvorhabens. Die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten, mehrheitlich über 50-jährigen Besucher erfuhren vieles über die Geschichte der Region, über den derzeitigen Zustand und die weitere Planung für das knapp 3.500 ha große Gelände.
So soll nach der Einrichtung eines Schaugeheges und einer „Naturerlebnis-Ringzone“ um das Wildnisgebiet in einem zweiten Schritt eingangsnah ein Informations- und Umweltbildungszentrum in wabenförmig angeordneten flachen Häusern errichtet werden. Diese sollen auch einen Hofladen und ein Café beherbergen. Bei den Bauten will man sich den Richtlinien ökologischen Bauens unterwerfen. So sind ein Gründach und Regenwassernutzung vorgesehen. In einem dritten Schritt soll dann ein „Naturerlebnis-Camp“ erbaut werden, das auch größere Jugendgruppen für längere Zeit aufnahmen kann. Dann sind auch von Rangern geführte individuelle Touren in die Wildniszone hinein geplant.
Beeindruckt zeigte man sich vom „Inventar“ dieses einzigartigen Naturraumes, der insgesamt etwa 4.500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Von 182 in Brandenburg vorkommenden Vogelarten brüten alleine 119 in der Döberitzer Heide und zusätzlich noch 10 der 15 heimischen Greifvogelarten. Es wurden 523 Groß-Schmetterlingsarten gezählt, davon alleine 100 gefährdete Arten. Die Hälfte aller Brandenburgischen Libellenarten und 80 Prozent der heimischen Säugetiere kann man in dieser Landschaft finden. Darüber hinaus noch einige seltene Kostbarkeiten, wie u.a. die Röhrenspinne oder Rotbauchunke.
Das aufgrund seiner Größe, seiner Unzerschnittenheit, seines Artenreichtums und der Hauptstadtnähe einzigartige Naturgebiet soll Vorbildcharakter hinsichtlich nachhaltiger Biotoppflege und Unterhaltungsnutzung, hinsichtlich der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für Naturbelange sowie auch hinsichtlich nachhaltiger wirtschaftlicher Belebung der umliegenden Region erhalten.
Edeltraud Janz