Gehen Sie wählen!
Interview mit Konrad Birkholz
FK: Sie sind 1965 in die Junge Union eingetreten. Hatten Sie damals schon das Ziel Bürgermeister zu werden? (oder wie kam es eigentlich, dass Sie Bezirksbürgermeister wurden?)
Nein, natürlich noch nicht. Erst 1979 wurde ich als Bezirksverordneter in der Bezirksverordnetenversammlung von Spandau gewählt. Nach und nach entwickelte sich der Wille und das Ziel mehr aus unserem liebens- und lebenswerten Spandau machen zu können und so bin ich erstmals 1992 mit dem Willen angetreten, „Spandau gestalten und nicht nur verwalten zu wollen“. Ich glaube, dass mir dies seit 1995 überwiegend gelungen ist.
FK: Ein Wahlprogrammpunkt der Spandauer CDU heißt „Mit Herz und Verstand für die Menschen in Spandau.“ Was ist damit gemeint?
2001 haben mir die Spandauer wieder ihr Vertrauen ausgesprochen und mich erneut zum Bürgermeister von Spandau gewählt. Nach mittlerweile elf Jahren als Bezirksbürgermeister liegen mir die Sorgen der Spandauer Bürgerinnen und Bürger unvermindert stark am Herzen.
Nicht alle Wünsche konnte ich erfüllen - dies gilt auch für die eigenen - aber da, wo wir im Bezirk selbst unabhängig vom Senat entscheiden durften, wurden - wie auch unser Bürgerprogramm zeigt - vorzeigbare Ergebnisse erzielt.
Ein Bezirksbürgermeister, insbesondere der von Spandau, braucht politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verstand, vor allem braucht er allerdings „das Herz am richtigen Fleck“ damit er auch die vermeintlich kleinen Probleme der Menschen ernst nimmt.
FK: „Das Spandauer Bürgerprogramm“ was können wir uns darunter vorstellen?
Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, dass unser Arbeitsleitfaden für die nächsten Jahre unter umfassender Beteiligung der Spandauer erstellt wird. So fanden in den vergangenen Wochen und Monaten in vielen Spandauer Ortsteilen Bürgerversammlungen statt, wurden Betriebe, Vereine und Institutionen besucht, mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern, mit Jung und Alt über die einzelnen Punkte gesprochen. Im Ergebnis haben wir ein Wahlprogramm von den Bürgern für die Bürger, eben ein echtes „Bürgerprogramm“ entwickelt.
FK: Die Spandauer CDU hatte am 4. August die sechs mobilen Bürgerbüros vorgestellt. Was ist das Besondere daran und wie sieht ihre Zukunft nach der Wahl aus?
Sechs Bürgerbüros der CDU sind im Bezirk ab sofort Ort der Information für die Spandauerinnen und Spandauer - getreu dem Motto: „Zu den Menschen.“ haben wir unseren Büros Mobilität verliehen. Seit der vergangenen Woche fahren das mobile Bürgerbüro von mir sowie die fünf Fahrzeuge der Direktkandidaten für das Berliner Abgeordnetenhaus durch den Bezirk. Dabei ist mir das direkte Gespräch mit den Menschen vor Ort nach wie vor besonders wichtig. Ein offenes Ohr für Fragen, Probleme und Anregungen zu haben, führt oftmals dazu, dass weitere Ideen umgesetzt werden können oder bestehende kleinere Probleme sich mit dem Willen nicht verstärken.
FK: Welche Schwerpunkte setzen Sie persönlich bei der bezirklichen Wirtschaftspolitik?
Ein wirtschaftsfreundliches Klima insbesondere für Mittelstand und Handwerk liegt mir besonders am Herzen. Dazu gehören auch Auftragsvergaben an mittelständische Unternehmen vor Ort, sowie eine stärkere Berücksichtigung von Ausbildungsbetrieben bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Abbau von bürokratischen Wust.
Die Wirtschaftsberatung in Spandau arbeitet sehr erfolgreich. Dennoch müssen die erfolgreichen Aktivitäten der Investitionsberatung und Bestandsstärkung intensiviert und um spezielle Angebote der Fördermittelbeschaffung und Mittelstandsberatung ergänzt werden. Dazu hat die CDU die Einrichtung eines Mittelstandslotsen in der bezirklichen Wirtschaftsberatung beschlossen.
Abgerundet wird dieses „Kompetenzzentrum Wirtschaft und Mittelstand in Spandau“ durch eine Existenzgründerberatung, die in enger Abstimmung mit dem Jobcenter Spandau und dem geplanten privaten Existenzgründerzentrum arbeitet.
Die Stärkung der kommunalen Wirtschaft sowie die Unterstützung natürlicher gewachsener und den Kiez prägender Einzelhandelsstrukturen steht im Mittelpunkt unserer Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik.
FK: Was sind Ihre ganz persönlichen Ziele als Bürgermeister?
Mein persönliches Ziel ist es immer noch, meinen Mitbürgern ein guter und zuverlässiger Ansprechpartner und Bürgermeister zu sein.
FK: Im Grundsatzprogramm der CDU heißt es: „Die Familie ist das Fundament der Gesellschaft“, - wo sehen Sie den Handlungsbedarf in der zukünftigen Familienpolitik bezogen auf Spandau?
Kinder-, Familien- und Bildungspolitik wurde in der Vergangenheit stark vernachlässigt und das, obwohl sie die Zukunft für unsere Gesellschaft wesentlich mitbestimmt. Vieles in diesem Bereich wird allerdings aus Berlin bewegt bzw. leider nicht bewegt.
Spandauer Familien müssen unterstützt und besser informiert werden. Wir brauchen keine neue Bürokratie mit Beauftragten, sondern konkrete Maßnahmen, die den Spandauer Familien helfen. Deshalb schlagen wir ein lokales Bündnis für Familie vor, das ein Maßnahmenpaket mit vergünstigten Eintrittspreisen, mit einem Familienportal im Internet, einem Familientag und einem Familienatlas beinhaltet. Und wir wollen unseren Schwerpunkt bei der Sanierung der Spandauer Spielplätze beibehalten. Baustadtrat Carsten Röding hat mit dem bezirklichen Spielplatzsanierungsprogramm und Spielplatzpatenschaften dabei Berlinweit die Vorreiterrolle übernommen.
FK: Wie wünschen Sie sich, dass Spandau 2011 aussieht?
Ich wünsche mir schon vor 2011 wieder in mehr zufriedene Gesichter schauen zu können, weil wir in Spandau weiterhin die richtigen kommunalpolitischen Schwerpunkte gesetzt haben, weil die Arbeitslosigkeit durch die Bundespolitik endlich verringert wurde und weil der oft Spandaufeindlichen Senatspolitik von Rot-Rot vor fünf Jahren (2006) ein Ende gesetzt wurde.
FK: Was sind die abschließenden Worte, die Sie den Spandauerinnen und Spandauer im Hinblick auf die Wahl am 17. September mitgeben wollen?
Gehen Sie wählen - auch wenn Sie nicht immer mit der großen Politik einverstanden sind. Ich bin mir sicher Sie werden hier in Spandau und für unser Spandau die richtige Entscheidung treffen. Gehen Sie aber bitte auf jeden Fall zur Wahl und überlassen Sie nicht anderen Ihre Entscheidungsmöglichkeiten. Wer es bequemer haben will: Kann schon jetzt montags freitags von 8 bis 18 Uhr mit einem gültigen Ausweis in das Wahlamt im Rathaus Spandau, Zimmer 175, gehen.
FK: Vielen Dank für das Interview.