13. August 1961
Kunst im Mauerstreifen
Die Bürgermeister des Berliner Bezirkes Berlin-Spandau (Herr Birkholz) und der Stadt Falkensee (Herr Bigalke) hatten zum Gedenken des 45. Jahrestages des Mauerbaus und zur Einweihung einer weiteren Skulptur des Künstlers Ingo Wellmann eingeladen.
Frau Schulz, amtierende Bürgermeisterin der Stadt Falkensee, und Bezirksbürgermeister Birkholz konnten diverse Bürger und Nutzer des Mauerradweges, den Vorsitzenden der BVV und die Abgeordneten Frau Anja Wolfert (SPD), Herrn Lutz Krüger (CDU) und Herrn Lothar Porr (FDP) begrüßen.
Frau Schulz wies in ihren Begrüßungsworten darauf hin, dass es gegenwärtig noch eine Vielzahl von Zeitzeugen gibt. Deren Betrachtungsweise im Rückblick auf den 13. August 1961 wird natürlich sehr unterschiedlich sein. Die Einschnitte, die jeder Einzelne durch den Mauerbau hinnehmen musste, sind geprägt durch Todesopfer, Inhaftierung oder Erleiden von Repressalien einzelner Familien bzw. Familienangehöriger. Selbstverständlich war das Erleben des Mauerbaus jenseits und diesseits der Mauer sehr unterschiedlich.
Es ist wichtig, das Erleben der 29 Jahre Grenzregion im Gedächtnis zu behalten. Dazu dient auch die Nutzung des Todesstreifens als Mauerradweg. Ein weiterer Bestandteil ist der Zeitpunkt der Maueröffnung und der daraus resultierende jährliche „Lauf der Sympathie“ (2006: rd. 2700 Läufer) von Falkensee nach Berlin-Spandau. Beide Bürgermeister geben in Falkensee den Startschuss.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Bez.Amt Berlin-Spandau und Falkensee war immer sehr gut und wurde noch durch die Laga-Bewerbung vertieft und wird auch weiterhin gepflegt. Das beweist die Fortführung des Radweges im ehemaligen Todesstreifen.
Frau Schulz sprach in ihrer Begrüßungsrede aus persönlichem Erleben zur Bahn-Fahrt kurz nach dem Mauerbau und zu den persönlichen Verbindungen zum Bezirksamt Berlin-Spandau. (Sie holte sich vor dem Beginn ihrer Funktion als Beigeordnete die ersten Haushaltskenntnisse im Bezirksamt).
Die Fortführung des Mauerradweges (ca. 600 Meter, 3 Meter breit) wird vom Land Berlin und aus Bundesmitteln finanziert.
An dieser Strecke wurde durch den Küstler Ingo Wellmann eine weitere Skulptur (Bär und Adler) geschaffen, die zum Gedenktag der Öffentlichkeit übergeben wurde. Herr Wellmann erläuterte auch dazu, dass der Berliner Bär den brandenburgischen Adler trifft und umgekehrt. Der Scharfblick des stolzen Vogels ist nach Berlin gerichtet und das beliebte Kuscheltier der Kinder schaut freundlich nach Brandenburg. Diese begonnene künstlerische Aktivität an der ehemaligen Grenze, angefangen vom Bürgermeistersessel und dem Wegweiser im Bürgermeistergarten, weitergehend mit der Skulptur direkt an der Spandauer Straße, wird durch diese Arbeit fortgesetzt, um immer wieder an die Mauer zu erinnern. Weitere Werke sollen folgen.
sr